Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar io für Nichtmitgliedcr 20 — Beilagen Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige. Eigentum des BörsenvereinS der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 3A Leipzig, Freitag den 9 Februar 1000. Amtlicher Teil. Börsenverein der Deutschen Buchhändler. Außerordentlicher Ausschuß zur Beratung der tehrlingsfrage. Die drei non der Kantate-Hauptversammlung 1899 erwählten und hier Unterzeichneten Ausschußmitglieder wurden in der Ausschußsitzung am 28. August 1899 in Leipzig beauftragt, einen Ausbildungsplan und eine Prüfungs ordnung zu entwerfen. Sie haben in einer zu Wolfenbiittel am 2. und 8. November 188g abgehaltenen Beratung sich dieses Auftrages entledigt, den Ausbildungsplan in Gruppen, die Prüfungsordnung in Grundzügen aufgestellt und glauben alles dabei berücksichtigt zu haben, was ein junger Buchhändler am Schluß seiner Lehrzeit an Fertigkeit in praktischem Arbeiten und an theoretischen Kenntnissen erlernt und sich angeeignet haben soll. Erläuterungen dazu in knapper Form sind den beiden Entwürfen als Denkschrift angehängt. Indem sie nachstehend die Entwürfe zum Aus bildungsplan und zur Prüfungsordnung überreichen, bitten sie, etwaige Abänderungsvorschläge dazu so zeitig an sic gelangen zu lassen, daß solche vor Aufstellung der Tagesordnung der Kantate-Versammlung thunlichst Berücksichtigung finden können, also spätestens bis Ende Februar d. I. Wolfenbüttel, Berlin und Hamburg, den 30. Januar 19ÜV. Gntwurf eines Ausbildungsplanes für den Lehrling im Sortimentsbuchhandel, sestgestellt in Wolfenbüttel am 2. und 3. November 1899. I. Alle im Buchhandel vorkommenden mechanischen und Handarbeiten, als da find: Ein- und Auspackarbeiten aller Art, mit besonderer Berücksichtigung von Art und Weg der Beförderung. Ordnung und Aufbewahrung von Fakturen, Bestellzetteln, Briefen und dergleichen. Kopieren und Re gistrieren. II. Organisation des Buchhandels: Verkehrsformen mit Verlegern, Kommissionären, Barsortimentern, Auslandssorti mentern, Antiquaren, Bestellanstalten; Börsenverein, Orts und Kreisvereine und deren Rabattbestimmungen. Buch händlerische Verkehrsordnung, Restbuchhandelsordnung. III. Allgemeine Verkehrsverhältnisse: Post, Eisenbahn, Spedition. Ausfertigung der dazu erforderlichen Papiere, Adressen, Deklarationen, Frachtbriefe, Postanweisungen, Post aufträge, Postnachnahmen und dergleichen. IV. Einteilung Ordnung und Ergänzung des Sorti mentslagers. Sorgfältige und zweckmäßige Behandlung von Büchern und Bildern, Karten und Globen. Auslage von Büchern im Laden aus Tischen und Gestellen, Anordnung der Schaufenster-Auslagen. Julius Zwitzlrr. Karl Siegismund. Justus Pape. V. Gebrauch der bibliographischen Hilfsmittel: Allge meine Kataloge, Fachkataloge, Verlagskataloge, Barsorti mentskataloge, Adreßbücher und Nachschlagewerke aller Art. Buchhändlerische Fachausdriicke, Zeichen, Abkürzungen. Kata logisierungs-Arbeiten. Das Börsenblatt und Verlegsrrund- schreiben. VI. Buchhaltungsarbeiten, die sich im Verkehr mit dem Publikum ergeben: Bestellungsbuch, Kassabuch, Kladde (Kunden- strazze), Hauptbuch, Ansichtsversendungsbuch, Kontinuations- listen, Buchbinderbuch, Bar- und Botenbücher, Porto- und Spesenbuch, Kopierbuch; Gebrauch der Formulare, Verwaltung des Formularlagers; Kredit- und Rechnungswesen im Kunden verkehr. Das Mahnverfahren. VII. Der Kundenverkehr in und außerhalb des Ladens im engern und weitern Sinne. Inserate und sonstige Reklame. Vertriebsmanipulationen, Kundenlisten, Korrespondenz, Ge läufigkeit im sonstigen schriftlichen Gedanken-Ausdruck. Die Leihbibliothek. Der Lesezirkel. Der Kolportage- und Reise buchhandel. Das moderne Antiquariat. VIII. Geschäftlicher Verkehr mit Verlegern und Kom missionären. Auszeichnen der Bücher und Prüfung der Begleitsakturen, Remissions- und Abschlußarbeiten. Die Be rücksichtigung der Bezugsbedingungen. IX. Inventur- und Bilanzarbeiten. X. Gesetzeskunde, sowie spezifisch buchhändlerische, wie auch die einschlägigen Bestimmungen der allgemeinen Gesetze. 1S2