Lwei üeuttche Meisier-bomane! Wcliii WkiPnii, Ac Frmkei>thl>ln. Ulljtlm Mir in 8raz, Tie Frcilk am Acht. Es kann jetzt wieder in jeder Anzahl in Kommission geliefert werden: Wilhelm Weigand, Die Frankenthaler. Ein humoristischer Roman. 348 S. 8°. Dritte über arbeitete Auflage. Neuntes und zehntes Tausend. Geh. Mk. 4.—, geb. Mk. 5.—. Ueber den hohen litterarischen Wert von Weigand's Frankenthalern brauche ich hier wohl keine Worte weiter zu verlieren. Die starke Auflage, welche ich Herstellen konnte, ermöglicht es mir, das vorzügliche Buch einstweilen bis aus Widerruf - gl«rtt nrit 5V a und 7 6 liefern zu können. Ich bitte zu verlangen, auch in Kommission steht jede Anzahl von Exemplaren zur Verfügung. Roman in zwei Bänden. Geh. Mk. 6.—, Wilhelm Fischer in Gra;, Dir Freude am Licht. geb. Mk. 8.— bedauere ich zur Zeit uur noch fest abgeben zu können. Ich behalte aber deshalb mein früheres Anerbieten aufrecht, bis 1. Juni Probe-Exemplare — falls auf anliegendem Zettel bestellt — mit 40"/^ geh. und geb. zu liefern. Das Buch macht in littera rischen Kreisen überall berechtigtes Aufsehen Die „Wiener Zeitung" z. B. schreibt wie folgt: Es ist uns, wenn wir diesen Roman zu lesen beginnen, als würden wir Plötzlich in ein idealeres Deutschland der Vergangenheit oder der Zukunft hineinversetzt. Es mutet uns alles so vertraut an, als sei es unser Bestes, als bewegten wir uns in unserer guten Stube. Die Land schaft ist deutsch, voll jener Schönheit und Tiefe, von jener lebhaften, üppigen, beseelten Vielseitigkeit in der Harmonie ihrer nordisch keuschen und ernsten Ruhe, wie sie Moritz von Schwind sah, voll von jenem romantischen Ueberschwang, der auch einst aus den Romanen eines Alfred Meißner, Moritz von Hartmann u. a. zu uns sprach. Schlösser und Werkstätten, Städte und Märkte tauchen vor uns auf: das deutsche Leben und Weben — als hätte es sich aus seinen besten Wurzeln so weiter fortentwickelt! Ein hochgesinnter Adel, ein biederes und kluges Bürgertum, ein Hand werk, das die rechte Hand der Kunst ist und selbst denkt und schafft und sich mit einem Nimbus umgiebt, der es frei von allem Erdenstaub, von aller dekadenten Kränklichkeit und Hinfälligkeit erscheinen läßt. Und dann wieder spielt das Getriebe der großen Fabriken, das Sausen der elem-. . taren Maschinenkräfte hinein, auch wieder wie eine große Harmonie edler und reiner Töne — ähnlich wie es die Realisten der sechziger Jahre, 1 Gustav Freytag, Spielhagen u. a. schilderten. Die Menschen arbeiten, und denkend erfüllen sie ihre Pflicht, sich nach idealen Zielen hin entwickelnd, schaffen sie sich ihr Schicksal und krönen es durch die Liebe zur Welt, zum Leben, zur Menschheit, und lassen sich wieder krönen von der Liebe der) Geliebten. So voll von Romantik und Optimismus ist dieses einzige, prächtige, deutsche Buch! Diese große innere Schönheit ist aber noch nicht sein bestes, das beste an ihm ist der eigenartige, feingeschliffene und doch wieder nicht geschliffene, son dern recht umständliche, farbige, durchdachte, wiederum ganz deutsche Stil des Buches. Es ist ein Buch, das sich den Ro manen und Novellen Otto Ludwigs, Mörike's (Maler Nolten), Kellers, Storms, Raabe's, deren Stil für mich den deutschen Prosastil repräsentiert, würdig anfügt. Es ist ein Lehrroman. Wir folgen der Entwicklung Zens Paltrams, des verwaisten früh selbständig und eigenartig denkenden und fühlenden Knaben. Die schönsten Teile des Buches sind diejenigen, die Zens' Knabenart schildern und seinen Aufenthalt bei dem Schmiede Lorenz. Die drei Gesellen des Meisters sind wahre romantisch-realistische Prachtgestalten, die gelungensten des Buches. Man liest den Roman, weil er ein wirkliches Dichterwerk ist, mit tiefem Genüsse bis zum Ende. Ein Buch, wie wir nur wenige haben und worauf wir stolz sein können! Verlangzeltel liegt bei. Leipzig und Berlin 40. Hochachtungsvoll Georg Heinrich Meyer.