Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090812
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190908120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090812
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-12
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
9234 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 185, 12. August 1909. Lsnrlüm« (Stimme des Unterdrückten), die gleichfalls wöchentlich ihre Stimme für die Beseitigung alles Unrechts und die Aufklärung des Volkes über feine Rechte erhebt. Ähnlichen Bestrebungen huldigt das Wochenblatt »Lwsl« (Die Hoffnung), das zugleich der Literatur des Morgen- und Abendlandes einen großen Platz einräumt. Auch eine Bühnenzeitschrift erscheint gegenwärtig in der türkischen Hauptstadt unter dem Titel »Zabns« (Die Bühne); sie erscheint in türkischer und französischer Sprache und beschäftigt sich ausschließlich mit Theater und Musik. Unter anderm hat das Blatt einmal eine eigene Sondernummer der auch in der Türkei als unvergleichliche Königin der Bühne gefeierten Sarah Bernhardt gewidmet. Die Zeitschrift »^Isrüiu« (Das Streben) wendet sich besonders an Studenten; außerdem werden darin gern Fragen der äußeren Politik und der Diplomatie behandelt. Auch die Schüler der Landwirtschaft- licken Schule geben eine eigene kleine Zeitschrift, den »1'sebiktckji« (Landwirt) heraus, der sich übrigens nicht ausschließlich auf acker bauliche Fragen beschränkt, sondern auch Gegenstände allgemeinerer Art behandelt. Den strengen Wissenschaften ist »vjickäi Kdaretta« (Das ernste Blatt), zugewandt, das alle Donnerstag erzieherische, naturwissenschaftliche und mathematische Gegenstände, ganz be sonders aber die letztgenannten behandelt. Eine große Verbreitung hat auch »vsericke-i-Uousuinie« (Zollzeitung), die zweimal monat lich zum größten Teil in türkischer, zu einem kleinen Teil auch in französischer Sprache erscheint und sich insbesondere der Anliegen Vom finnischen Buchhandel. — In Wiborg, Finnland, wurde die Firma Suomalainen Kirjakauppa, Osakeyhtiö, mit 50000 sinn. Mk. Aktienkapital gegründet, um I. C. Lagerspetz' seit 1878 bestehende Buch- und Papierhandlung nebst Buch binderei und Buchdruckerei zu übernehmen. Der Vorstand besteht aus Händler K. Silander (Vorsitzender), Lehrer Fab. Sihvonen, Fabrikant Matti Pietinen, Magister Antti Sarvi und Händlern I. Lindgren und M. Orava. Die Gesellschaft beginnt ihre Tätig keit Mitte August und sucht einen Geschäftsführer. Die Buchdruckerei Aktiebolaget Lilius L Hertzberg in Helsingfors Glogatan 7, hat das gesamte Bücherlager des in Konkurs ge ratenen Verlags Förlagsaktiebolaget Helios, ebenda (vgl. Nr. 157 d. Bl.), übernommen und läßt zu denselben Bedingungen wie bisher ausliefern. Der Prüfungstermin im Konkurs ist auf den II. Oktober 1909 angesetzt. Universität Jena. (Vgl. Nr. 180 d. Bl.) — Zu der in Nr. 180 d. Bl. gegebenen Zusammenstellung der Besucherziffern der reichsdeutschen Universitäten ist nachzutragen, daß sich die dort für Jena angegebene Ziffer (1606) um 47 nachträglich erfolgte Immatrikulationen erhöht, also 1653 beträgt. *Die LiblLotUscius Lokals in Brüssel. — In der Ver waltung der »Uibliotböhus ko^s-ls« in Brüssel sind neuer dings wichtige Veränderungen vor sich gegangen. Eine königliche Verordnung teilt mit, daß der bisherige »0on8srva,t6ur en eüek« H. Hymans in den Ruhestand getreten ist. Dieselbe Verord nung bestimmt, daß die Leitung der Bibliothek fortan einem »^ckluini8t,ra,t,6ur-In8p6et6ur« übertragen ist. Mit Wahr nehmung dieses Amtes ist Herr Louis Stainier beauftragt worden, der mehrjährige Mitarbeiter von H. Hymans und in der bibliothekarischen Welt bekannt und geschätzt als Gründer und Leiter der »ksvus cks8 öibliotbeguss st ^rekives cks Lsl§i<iue«. Dem älteren Konservator, dem gelehrten Jesuiten I. van den Gheyn, der die Abteilung Manuskripte leitet, ist der Titel Personalnachrichten. * Gestorben. am 8. August in Neuberg bei Mürzzuschlag im 55. Lebens jahre Frau Emma Graeser geb. Hölzel aus Wien, Witwe des am 22. August 1899 verstorbenen Verlagsbuch händlers Kaiserlichen Rates Carl Graeser in Wien, dessen Geschäft sie unter der Firma Carl Graeser L Co. weiter geführt hat, seit 1. Januar 1909 in Gesellschaft mit ihrem Sohne und bisherigen Prokuristen Herrn Friedrich Wilhelm Graeser. Sprechsaal. Kundenrabatt-Anspruch. iVgl. Nr. 178 d. Bl.> allgemeinen Gebrauch werden können. Die Klagen des Un genannten in dem Artikel »Kundenrabatt-Anspruch« über Rabatt ansprüche der Bücherkäufer werden erklärlich, da beim Verkauf von Büchern in Ausnahmefällen überhaupt ein Rabattabzug ge währt werden darf. Hier erfährt der Buchhändler es selbst am eigenen Fleische, wie diese auf die Bestimmung des Börsenvereins, Verkaufsordnung § 5* »Beim Verkauf neuer Bücher an das Publikum sind die von den Verlegern festgesetzten Ladenpreise Nach dieser Erkenntnis fragt es sich: 1. Ist denn bei einem allgemein festgesetzten, an gepriesenen und daher bekannten Ladenpreise über haupt ein Kundenrabatt nötig oder berechtigt? Nein! Bereits im Juli 1905 wurde durch ein Flugblatt bewiesen, daß der Kundenrabatt im Buchhandel ein Unrecht ist, begangen an den Autoren, begangen am Deutschen Sortimentsbuchhandel und an dem Bücher kaufenden Publikum, von dem man den vollen Ladenpreis verlangt. Und hierdurch wurde gleichzeitig seine Unzweckmäßigkeit klargelegt. 2. Ist es möglich, den Kundenrabatt im Buchhandel überhaupt abzuschaffen? Ja! Es ist bis jetzt noch jeder Berufsvereinigung gelungen, ihren berechtigten Ansprüchen, wenn sie am rechten Orte sachlich und klar dargelegt wurden, zur Anerkennung zu verhelfen. Ich möchte hier nur auf meine Behauptung im Börsen blatte 1906 Nr. 256 Hinweisen: »Trotz des ungenügenden Ver dienstes gewährt der Sortimentsbuchhandel eine Vergünstigung bis 7'/, Prozent. Diese Abzüge werden für einzelne vom Börsenverein besonders bestimmte Fälle gestattet, aber nicht ge fordert (es »darf« gewährt werden), geschehen also aus eigenem Antriebe, sind aber, da allgemein üblich, auch, wie ich gestehen muß, für mich selbst zwingende geworden. Für das Bestehen dieses Gewinnverlustes ist daher allein der Sortimentsbuchhandel verantwortlich zu machen, und seine Beseitigung kann deshalb auch nur von ihm selbst bewirkt werden. Eine klare, offene Dar stellung des Wesens dieser Rabattvergünstigung, an die Behörden gerichtet, würde diese überzeugen, daß die vom zugesicherten Gewinn ihnen zugeschobenen Zuwendungen nur Geschenke für Erhaltung oder Neuerwerbung ihrer Kundschaft sind, deren An nahme einer Behörde unwürdig sein sollte.« 3 Sind die Buchhändler stark und einig genug, sich selbst durch vollständige Abschaffung des Kunden rabatts zu helfen? Nach den bis jetzt erlebten Taten, die durch Annahme des § 11* der neuen Verkehrsordnung (Ladenpreisermäßigung für Behörden und Private in besonderen Fällen) unter Zustimmung des Sortimentsbuchhandels selbst gekrönt wurde, ist wohl keine Aussicht hierzu. Es fehlt noch am aufrichtigen Wollen, deshalb der Mangel an Taten. Auch hier gilt für den Deutschen Buchhandel Schillers Zuruf: »Drum haltet fest zusammen — fest und einig! Seid einig — einig — einig!« zum Segen für die deutsche Wissenschaft und zum Heil für unser liebes Vaterland. August 1909. Gustav Horn-Danzig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder