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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070319
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190703195
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-19
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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3000 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 65, 19. März 1S07. binder seitens des Verlags und Sortiments geliefert werden darf. — Die schon seit vielen Jahren bestehende Liste hat sich bewährt, da sie das Überhandnehmen der Auchbuchhändler verhindert. Einer sehr verdienten Arbeit unterzog sich eine dazu er wählte Kommission, die die im Buchhändleradreßbuch und im Hamburger Adreßbuch als Buchhändler verzeichneten Firmen auf ihre Berechtigung hin prüfte. Das Resultat ergab, daß eine ganze Reihe Firmen, die im Buchhändler adreßbuch verzeichnet stehen, überhaupt in Hamburg nicht bekannt sind und auch im Firmenregister und Hamburger- Adreßbuch nicht verzeichnet stehen. — Das gesamte Material wurde dem Vorstand des Verbandes der Kreis- und Orts vereine zur weitern Behandlung übergeben. Der von dem Abgeordneten Bassermann im Reichstag gestellte Antrag gab uns Veranlassung, eine Eingabe an den Bundesrat zu richten, dahingehend, den Z 63 des Handels gesetzbuchs in seiner bestehenden Fassung zu belassen. Wir hoffen, daß dieser auch von andern Vereinen unsers Berufs und vielen Detaillistenvereinen in Deutschland gestellte An trag Annahme finden wird. Die Casseler Versammlung am 22. Oktober v. I., zu der Sie Ihren Vorsitzenden delegiert hatten, verlief an scheinend resultatlos, und doch war sie die Folge der jetzt eingesetzten Bewegung, Mittel zu finden, die wie Pilze aus der Erde schießenden Auchbuchhändler zu vermindern. — Der Zukunft wird es Vorbehalten bleiben, eine Reinigung des Adreßbuchs und der Versendungslisten resp. Adressen vor zunehmen; wir hoffen, daß die Bemühungen des Verbands vorstands im Interesse unsers Standes nicht erfolglos bleiben werden. Mit dem Warenhausbuchhandel sich zu beschäftigen, hat sich im letzten Jahre keine Ursache ergeben, beschränkt sich doch der Vertrieb dieser Geschäfte in der Hauptsache auf die sogenannte Fabrikware. Zu verkennen ist allerdings nicht, daß der Absatz von Bilderbüchern in den letzten Jahren durch den Vertrieb im Warenhaushandel nachgelassen hat; es ist aber auch mit Be friedigung bemerkt worden, daß so mancher, der, angezogen durch die Reklame und billigen Preise, seine literarischen Be dürfnisse im Warenhause zu decken suchte, zu dem Buch händler zurückgekehrt ist. Ein weit einschneidenderes Übel droht uns in den Aus stellungsverkäufen einzelner Vereine, z. B. der Weihuachts- verkaufs-Ausstellung des -»Hamburger Frauenklubs«. Wenn in derselben auch nur eine beschränkte Anzahl be stimmter Bücher im Dezembermonat vertrieben wurde, so mag doch manche Dame mit dem Einkauf daselbst ihren gesamten literarischen Bedarf gedeckt haben. Derartige Ver einsoerkäufe liegen weder im Interesse des Sortimenters noch des Verlegers; dem Sortimenter wird der Verdienst und die Möglichkeit, noch andre Bücher zu verkaufen, ent zogen, dem Verleger, dessen Artikel die Vereine vertreiben, wird aber der Sortimenter sein bisheriges Interesse ent ziehen müssen. Wir find entsprechend bei dem Frauenklub vorstellig geworden und hoffen, daß es bei dem erstmaligen Versuch bleiben wird. Unser Weihnachtskatalog ist auch im letzten Jahre in seiner altbewährten Form zur Ausgabe gelangt, und wir nehmen gern Veranlassung, auch an dieser Stelle der Kommission, die die nicht geringe Arbeit der Bearbeitung des Katalogs besorgte, unfern wärmsten Dank auszusprechen. Die Nooemberversammlung war nach alter Gepflogen heit der Besprechung der Weihnachtsnovitäten ge widmet; allgemein wurde dabei die Klage laut, daß leider ein großer Teil der Novitäten zu spät erscheint und dadurch dem Sortimenter die Gelegenheit genommen ist, sich ein gehender damit zu beschäftigen. Manches gute Buch erleidet dadurch Nachteil, da die Kenntnis des Inhalts seitens des Verkäufers in sehr vielen Fällen für den Absatz ausschlag gebend ist. Nachdem sich herausgestellt hat, daß die Bibliothek unsers Vereins nicht mehr zeitgemäß, denn Neuanschaffungen waren seit Jahren nicht mehr erfolgt, wurde die Auflösung derselben beschlossen. Die Bestände sind teilweise schenkungs weise an die Bibliothek des Börsenvereins in Leipzig und die hiesige Stadtbibliothek übergegangen, der Rest wurde unter die Mitglieder verauktioniert. An den vom hiesigen Verein jüngerer Buchhändler »Sphynx« veranstalteten Dichterabenden und Festlichkeiten haben wir wiederholt teilgenommen und freuen uns des be stehenden allgemein guten Einvernehmens zwischen Prinzipal und Gehilfen. Wir wünschen dem Verein auch ferner gute Erfolge auf dieser von ihm eingeschlagenen Bahn. Wenn wir, wie am Eingang unsers Berichts ausge führt, zu befriedigendem Abschluß im Rabattwesen mit den Bibliotheken und dem Publikum gelangt sind, so bleibt es nunmehr der Zukunft überlassen, auch noch nach innen im Buchhandel Zustände herbeizufiihren, die ein gedeihliches Zu sammenarbeiten des Sortiments und Verlags gewähren. Die Kraft des deutschen Buchhandels liegt in seiner Organisation, insofern als der Sortimenter der kleinen Stadt genau so tätig für den Vertrieb der wissenschaftlichen Litera tur je nach den Verhältnissen eintritt, wie etwa der Spezialist in der Großstadt. — Diese meist wenig fruchtbringende Tätigkeit des Sortimenters erheischt aber auch Entgegen kommen seitens des Verlegers, insofern der Verdienst Schritt halten muß mit den erhöhten Spesen und dem Aufwand, den die Tätigkeit des Sortimenters erfordert. — Gelegentlich der kontradiktorischen Verhandlungen und der dadurch hervor gerufenen Schriften wurde an Beispielen nachgewiesen, daß die Spesen des Sortimenters 17—18o/g des Bruttogewinns betrugen. — Ohne Zweifel werden dieselben bei den meisten Firmen seit dieser Zeit infolge allseitig erhöhter Gehilfen gehälter, Verkürzung der Arbeitszeit und gesteigerter Laden miete sich wieder erhöht haben. Dieses zu berücksichtigen ist die Aufgabe des Verlags, besonders desjenigen Teils, der hauptsächlich auf wissenschaftlichem Gebiet tätig ist. Der bisherige Rabatt von 25»/<, genügt nicht mehr. Soll das Sortiment ferner dafür tätig sein, muß cs auch ent sprechend entschädigt werden. Haben doch schon einzelne Verleger die Angewohnheit, Festoerlangtes, statt in Jahres rechnung, bar ohne Erhöhung des Rabatts zu liefern. — Die Abänderung des jährlichen Abrechnungswesens über die Kommissionsware hat sich als undurchführbar erwiesen; warum aber führen die Verleger wissenschaftlichen Verlags nicht einen erhöhten Rabatt bei Barbezug ein? Es würde durch die Beschränkung des Kreditsystems entschieden eine allgemeine Gesundung eintreten, indem auch der Ver leger nicht mehr den Kredit bei seinen Lieferanten zu beanspruchen genötigt wäre; das lange Kreditwesen ist entschieden als ein Mißstand im Buchhandel, als unzeitgemäß zu bezeichnen, und dem könnte durch Befolgung unsers Vorschlags abgeholfen werden. Eine Reihe weiterer Wünsche für den Verlag möchten wir hierbei-aussprechen: Nicht zu empfehlen ist es, Novitäten, sofern sie nicht für den Weihnachtsbetrieb bestimmt oder von besonders aktuellem Interesse sind, noch in der zweiten Hälfte des November oder gar im Dezember auszugeben. Verleger, die dies tun, dokumentieren dadurch meistens, daß sie den Ge schäftsgang im Sortiment zu wenig kennen. Wie oft mag
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