Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070906
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190709060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070906
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-06
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8728 Börsenblatt s. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^5 208, 6. September 1907. Handlungsgehilfen wie aller Privatangestcllten durch Errichtung einer besondern Versicherungskasse. Das Versicherungsgesetz soll grundsätzlich festlegen: den Versicherungszwang und die Zwangs versicherung für alle Handlungsgehilfen unter Ausschluß der Be freiung wegen Mitgliedschaft bei anderen Versicherungsunter nehmungen, die Berufsinvalidität, das vollendete 6S. Lebensjahr zum Beginn der Altersgrenze, die Rentenzahlung an die Witwen und Waisen, höchstens 10 Prozent des Gehalts als Kassenbeiträge und Verpflichtung des Arbeitgebers zur Übernahme der Hälfte der Beiträge auf seine Kosten und einen Rentenzuschuß aus Reichs mitteln in gleicher Weise wie bet der Arbeiterversicherung.- — Diese Resolution gelangte einstimmig zur Annahme. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die wichtige Frage der Rechtsverhältnisse der Handlungsgehilfen. Reiff. Leipzig forderte als Referent die gänzliche Beseitigung der Kon kurrenzklausel. Der gegenwärtige Zustand sei auf die Dauer unerträglich. Die Bindung des Gehilfen durch eine Konkurrenzklausel sei etwas, das sich streng genommen mit dem Geist unserer Zeit nicht vertrage. Diese Zeit verstehe es nicht, daß man es einem Menschen verwehren könne, mit seinen Kenntnissen zu erwerben. Geschäftsführer Götze-Berlin begründete die Errichtung von reinen Handlungsgchilfenkammern, denen die Überwachung der Aus führung der sozialen Gesetze für die kaufmännischen Angestellten, sowie die Ernennung von Sachverständigen, die Förderung des Handelsschulwesens zu übertragen sei und die bei der Regelung des kaufmännischen Lehrlingswesens, bei statistischen Erhebungen über die wirtschaftliche Lage der kaufmännischen Angestellten, bei der Beaufsichtigung und Regelung des Stellennachweises mitzu wirken und schließlich als Einigungsamt zu fungieren hätten. Den Vorsitz müßte ein volkswirtschaftlich gebildeter Verwaltungs beamter führen. Eine Resolution im Sinne dieser Forderungen fand debattelos Annahme. über die Arbeitszeit im Handel sprach Silbermann (Hamburg). Er wies auf die durch die moderne Geschästs- organisation herbeigeführte größere Anspannung der Kräfte der Angestellten hin, die im Interesse der Gesundheit, der Fortbildung, des Familienlebens und des Volkswohls überhaupt eine Ein schränkung und zweckmäßige Anordnung der Arbeitszeit bedinge. Von dieser Erwägung ausgehend, stellte er folgende allgemeine Forderungen auf: Die reichsgesetzliche Einführung des 8 Uhr- Ladenschlusses ist notwendig. Solange die reichsgesetzliche Ein führung des 8 Ühr - Ladenschlusses nicht erfolgt, muß mindestens der höheren Verwaltungsbehörde die Pflicht auferlegt werden, den 8 Uhr-Ladenschluß einzuführen, sobald zwei Drittel der Ge schäftsinhaber sich dafür erklärt haben. — Ferner: möglichste Ver meidung der Ausnahmen von der Mindestruhezeit, dem Laden schluß und der Sonntagsruhe. Sorgfältige Prüfung der örtlichen Bedürfnisfrage vor Gewährung von Ausnahmen, überhaupt vor hergehende Anhörung der beteiligten Prinzipale und Gehilfen oder deren Interessenvertretungen. Vollständige Sonn- und Feier tagsruhe. Regelung der Kontorarbeitszeit. Bewilligung und reichsgesetzliche Gewährleistung eines für die Erholung bestimmten Urlaubs nach einjähriger Dienstzeit für alle Handlungsgehilfen. Unbedingte Sicherung des Gehaltsbezugs während des Urlaubs. Der Verbandstag stimmte dem Referenten zu. Damit war die Tagesordnung erledigt. Ein Festessen mit anschließendem Konzert und Ball bildete den Abschluß des Verbandstags. (Nach: Nat.-Ztg.) Schutz vo« Kuust- und Naturdenkmäler«. — Auch in Österreich treten die Behörden jetzt für den Schutz der Kunst- und Naturdenkmäler, die sich in Privatbesitz befinden, ein. Wie das -Correspondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschtchts- und Altertumsvereine- mitteilt, hat das k. k. Unterrichtsministerium ein Rundschreiben an die Konservatoren und Korrespondenten der Zentralkommission zur Erforschung und Er haltung der Kunst- und historischen Denkmäler gerichtet, in dem darauf Gewicht gelegt wird, daß deren Tätigkeitsgebiet sich nicht nur auf die Wahrung der öffentlichen Bau- und Kunstdenkmäler, sondern auch auf die im Privatbesitz befindlichen Altertümer und auf die Ortsbilder zu erstrecken habe. Insbesondre wird daraus hingewiesen, daß bei Tunnelbauten, Eisenbahnbauten und Erdwcrken, die eine Umgestaltung der Gegend hervorzurufen ge eignet sind, darauf zu achten sei, daß eine historisch oder archäo logisch sehenswerte Stätte oder eine wertvolle Naturansicht nicht beeinträchtigt werde. In allen diesen Fällen ist an die Zentral kommission sogleich Bericht zu erstatten. Auch wird gewünscht, daß alle Zeitungsartikel über Kunstpflege und kunstgeschicht liche Fragen der Zentralkommission zugesendet werden. Das Eisenbahnministerium hat übrigens zugesagt, in allen frag würdigen Fällen das Gutachten der Zentralkommission bei Eisen bahnbauten zu berücksichtigen. „Sphynx", Verein jüttgerer Buchhändler Hamburg. AltanaK. — über den Verlauf des 45jährigen Stiftungsfestes dieses Vereins entnehmen wir dem -Hamb. Fremdenblatt» fol genden Bericht: Am Sonnabend den 31. August abends fanden sich in Storms Restaurant in Hamburg die Mitglieder des Ver eins jüngerer Buchhändler-Sphynx- zu einem Kommers zusammen. Es galt das 45jährige Bestehen der -Sphynx- zu feiern. Die Feierlichkeit, zu der auch verschiedene Gäste erschienen waren, wurde mit dem Vereinslied eröffnet, worauf der Vorsitzende eine wohldurchdachte Ansprache hielt. Er warf einen Rückblick auf die verflossene Lebensdauer der-Sphynx-, schilderte in interessanter Weise ihre Perioden des Sturms und Drangs und brachte dann einen Toast auf den Verein aus. Der Kommersleiter ver stand es ausgezeichnet, schon recht bald die Versammlung in eine festliche Stimmung zu bringen. Kommerslieder, weitere Ansprachen und Verlesung von hier und auswärts cingelaufener Glückwünsche lösten einander in buntem Wechsel ab. Am Sonntag morgen sammelten sich die Vereinsmitglieder mit ihren Gästen auf dem Hauptbahnhof, von wo ein Zug sie in die Heide entführte. Nach einer herrlichen Wanderung durch die Heide fanden sich die Fest teilnehmer noch in Altona zu einem gemeinschaftlichen Abendessen zusammen, das durch Gesänge und Toaste gewürzt wurde. Neue PostauftragSformulare für den AuslandSverkehr. — Vom 1. Oktober ab kommen für den Postauftragsverkchr mit dem Ausland neue Formulare in Anwendung und gelangen bereits vom 15. September ab zum Verkauf. Die in den Händen des Publikums befindlichen alten Formulare werden von dem selben Zeitpunkt an bis auf weiteres gegen neue umgetauscht. Personalnachrichten. Edvard Grieg f». — Aus Bergen wird der am 4. September erfolgte Tod des norwegischen Komponisten Edvard Grieg ge meldet. Grieg, der am 15. Juni 1843 in Bergen geboren war, erhielt seine musikalische Ausbildung in Deutschland, und zwar von 1858 an am Leipziger Konservatorium unter Moscheles, Hauptmann und Richter und begab sich 1863 zur Fortsetzung seiner Studien nach Kopenhagen zu Niels Gäbe. Den größten Einfluß auf die Richtung seines Talents gewann der norwegische Komponist Nordraak. Im Jahre 1871 begründete Grieg in Christiania einen Musikoerein, den er bis 1880 leitete, worauf er wieder seinen ständigen Wohn sitz nach Bergen verlegte. In den Jahren 1865 und 1870 besuchte er Italien und verkehrte in Rom mit Liszt; auch Deutschland, be sonders Leipzig, besuchte er wiederholt zu längerm Aufenthalt oder gelegentlich von Aufführungen seiner Kompositionen. In Berlin weilte er zuletzt aus gleichem Anlaß im April dieses Jahres. Seine ersten Erfolge errang er mit den beiden Violinsonaten in F-Dur (Op. 8) und G-Dur (Op. 13) sowie mit dem Klavierkonzert in A-Moll (Op. 16). Seine jüngsten Erfolge verdankte er den Orchester suiten -Aus Holbergs Zeit-, -Peer Gynt- (nach Ibsen), -Sigurd Jorfalfar- (nach Björnson) und den -Elegischen Melodien- für Streichorchester. Außer einer Reihe größerer Orchester- und Chor werke haben auch seine zahlreichen Klavierkompositionen und Lieder seinen Ruhm wesentlich verbreiten Helsen. Die Firma C. F. Peters in Leipzig hat das Verdienst, Griegs Werken eine weitere Ver breitung, besonders auch in Deutschland, verschafft zu haben. Wohl beinahe sämtliche Kompositionen des berühmten nordischen Meisters sind in der -Edition Peters- nach und nach erschienen. Im Jahre 1897 wurde Grieg von der Königlichen Akademie der Künste in Berlin zum ordentlichen Mitglied gewählt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder