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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1895
- Sprache
- Deutsch
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150. 1 Juli 1895. Sprechsaal. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen 3523 die Nachricht zugehen zu lassen, das; die Disponenten gestrichen seien? Es wäre letzterem dann möglich gewesen, die disponierten Musikalicn sofort zurückzuschickcn, was jetzt nicht mehr geschehen kann, da sich der Verleger weigert, jetzt noch Remittenten anzu- nchmen. v. Antwort. — Nach dem Buchstaben der Verkchrsordnung dürfte der Verleger im Recht sein. Der Sortimenter giebt selbst zu, daß er Anfang Januar, also rechtzeitig (Vcrkehrsordnung K 29), die Mitteilung »Disponenten verbeten« erhalten hat, und der Verleger ist berechtigt, gegen seinen ausgesprochenen Willen dennoch gemachte Disponenten als nicht vorhanden zu betrachten und den entsprechen den Betrag als fälligen Saldo zu behandeln. Das andere vom Einsender gewünschte Verfahren wäre lediglich von der Kulanz des Verlegers zu erwarten. Im vorliegenden Falle kommt u. E. aber auch viel darauf an, wann die zur -Ostcrinessc» abgeschiekten Rcmittcndcn nebst der Disponcndenfaktur beim Verleger eingetroffen sind. Ist das so eingerichtet worden, daß sic eben gerade zur «Messe«, also in der Kanlatcwoche in Leipzig anlangten (wie cs leider noch von sehr vielen Firmen gchandhabt wird), so war die Zeit verstrichen, in der der Verleger die im letzten Absatz gewünschte Nachricht hätte geben können. Sehr viele Verdrießlichkeiten wie die oben geschil derte entstehen aus der leidigen Gewohnheit vieler (glücklicherweise bei weitem nicht aller) Sortimenter, die Nemittcndcnarbcit bis zum letzten Augenblick zu verschieben, so das; dann für die ordnungs gemäße, in der Vcrkehrsordnung uorgeschricbcnc Erledigung von Differenzen gar keine Zeit mehr bleibt. —n— Eines Verlegers Auffassung des tz 8 Absatz 2 der Verkehrsordnung. Schreiber dieses machte einen Verleger, mit dem er in regel mäßigem Nechnungsvcrkehr steht, auf obige Bestimmung aufmerk sam, da er wiederholt feste Bestellungen zum Rechnungspreise bar auslicfcrte. Darauf erteilte der Verleger folgende Antwort: »Wenn Sie sich erdreistcn, mir zu schreiben, die Vorauslieferung solcher Artikel zum Rechnungspreise sei widersinnig*), so muß ich mir der artige Zuschriften dringend verbitten, widrigenfalls ich Ihnen in Zukunft nur noch mit gekürztem Rabatt liefern würde!« Ist denn die Berkehrsordnung nur für Sortimenter, nicht auch für die Verleger gemacht worden? X. X. *) Hier selbstredend in dem Sinne zu verstehen: dem als Norm Geltenden entgegengesetzt. Preisunterbietung. Dem soeben erscheinenden Verzeichnis der Hamburger Volks- schullchrcr und -Lehrerinnen, sowie der Lehrer an den Vorschulen der höheren Stnatsschulen, Schuljahr 1895/96 (nebst einem Anhang), ist die nachfolgend abgedruckte Anzeige, die eine Oktavseite füllt, entnommen: Epstein L Engelke Buchhandlung Hamburg Hermannstr. 43. Der Rabatt im Buchhandel! Es wird Ihnen die Thatsache nicht unbekannt sein, daß cs bisher im Buchhandel Gebrauch war, dem kaufenden Publikum, und speziell den Herren Lehrern, einen Rabatt von 10 und mehr Prozent zu gewähren. Eine buchhändlerischc Vereinigung — zu der auch sämtliche Buchhandlungen Hamburgs gehören — hat jedoch beschlossen, diesen Rabatt künftig überhaupt nicht mehr zu gewähren. Gleichwie sämtliche Berliner und Leipziger Buchhändler haben auch nur uns dieser Rabatt-Verweigerung nicht an- geschlosscu, sondern liefern nach wie vor alle Bücher in nur tadellos neuen Exemplaren mit einem Rabatt von 10 bis 20 Prozent. Mit der Bitte, sich versuchsweise von unserer Offerte über zeugen zu wollen, zweifeln wir dann nicht, daß die von uns gebotenen großen Vorteile Sie veranlassen werden, »ns dauernd ihre geschützten Aufträge zu erteilen. Hochachtungsvoll Epstein L Engelke, Buchhandlung, jetzt: Hcrmannstraße 43. Unsaubere Litteratnr. Von zwei Seiten ist mit berechtigten Ausrufen der Entrüstung der Redaktion d. Bl. aus dem Privatpublikuni eine Bücheranpreisung in Form einer Postkarte cingesandt worden, die in diesen Tagen in höheren Kreisen, besonders auch an Damen, versendet worden ist und einen recht unsauberen Inhalt des angcpricsencn Buches ver muten läßt. Hoffentlich sieht sich die zuständige Behörde das Buch samt Verfasser und Verleger etwas näher an. — Die Karte lautet: Xilialsn Nuciapsst, karis, lwmion. Berlin 8.1V. 48, Datum des Poststempels. I>. '1'. Soeben verließ die Presse eine literarische Erscheinung von ungewöhnlicher Bedeutung, welche in den bctheiligtcn höheren Kreisen gerechtes Aussehen erregt durch die Enthüllung erotischer Vorgänge der Neuzeit aus dem »lnAlr tilg«. Die Frauenliebe unter den Frauen entrollt in realistischer Färbung ein Sittenbild der Erotik in vornehmen Kreisen. Die Ointcssenz dieser Schilderung bilde» nachstehende Studien: «Das Glück der Frauenliebc^ — »Eifersucht in der Frauenliebe» — »Betrogene Frauenliebc» — »Orgien in der Frauenliebc« — »Verirrung der Frauenliebe». Die an ihren: geistreichen Styl leicht erkennbare Verfasserin hat sich vorläufig in Anonymität gehüllt. »Die Frauenliebe unter den Frauen« ist gegen Einsendung von 5 franko gut verschlossen — eventuell gegen Nachnahme zu beziehe:: durch das Verlags-Bureau für literarische Neuheiten Berlin 8.1V., Postamt 48. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Statt Rundschreibens. s27708j Geschäfts Werändcrung. Mit heutigem Tage sehe ich mich ver anlaßt, mein unter der Firma Kgl. Hoftnichliilildllmg von I. Aignrr Besorgung meiner Kommission warmen Dank zu sagen. Mein Sohn wird das Gcschäst in un veränderter Weise energisch fortführen, und bitte ich Ihr Vertrauen nun auch auf ihn übertragen zu wollen, zunächst durch Ge stattung der Uebernahme der diesjährigen Disponenden, während ich das bis heute Abgesetzte Ihnen nächste O.-M. durch meinen Sohn zahlen lasse. Mit der Bitte, mir ein freundliches An denken bewahren zu wollen Hochachtungsvoll bestehendes Geschäft nunmehr meinem Sohne und Mitarbeiter seit 9 Jahren, Hermann Aigner, zu übergeben und mich ins Privat leben zurückzuzichen. Hierbei, und in: Rück blick auf 50 Jahre Buchhandel, ist es mir Bedürfnis, meinen engeren Geschäftsfreunden für ihr Entgegenkommen durch angenehmsten Verkehr, sowie speziell den Herren Ad. Oetinger in Stuttgart und E. F. Steinacker in Leipzig für ihre pünktliche und umsichtige Ludwigsburg, 1. Juli 1895. Julius Aigner. s27709j Laut vorstehender Mitteilung meines Vaters habe ich mit heutigem Tage dessen unter der Firma Kgl. LjoflnichlMdluilg von I. Aigner betriebenes Geschäft aus eigene Rechnung Zlveümdsechzigster Jahrgang. übernommen und werde dasselbe unter der seitherigen Firma fortführen. Durch langjährige Thütigkeit im väter lichen Geschäft und vorher in den geehrten Handlungen der Herren F. Schultheß in Zürich, I. Ricker in Gießen, P. Kurtz (Linde- umnn) in Stuttgart und A. Siegle in London habe ich mir die nötigen buchhänd lerischen Kenntnisse zu gedeihlicher Fort führung des Geschäfts erworben und bitte die Herren Verleger, auch mir ihr Vertrauen und Wohlwollen entgcgcnbringen zu wollen. Alles zur O.-M. Disponierte und in Rechnung 1895 Gelieferte werde ich unter Voraussetzung Ihres Einverständnisses zur O.-M. 1896 verrechnen. Meine Vertretung bleibt nach wie vor in den bewährten Händen der Herren E. F. Steinacker in Leipzig und Ad. Oetinger in Stuttgart. Mit vorzüglicher Hochachtung Ludwigsburg, 1. Juli 1895. Hermann Aigner, i/Fa. I. Aigner, kgl. Hofbuchhandlung. 480
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