Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1903

9602 Nichtamtlicher Teil. 271, 23. November 1903. Münzer, H. Neumann jun., Oberländer, Rath, Reifferscheid, Slevogt, Struck, Stutz, Tardiff, Turner, Ubbelohde, v. Volk mann, Whistler, Zille und Zorn. Dies dürste genügen, um zum Besuch der Ausstellung anzuregen. Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Die Ludwig Richter- Ausstellung ist nun aufgelöst und an ihre Stelle die Weihnachts ausstellung getreten. Diese enthält eine große Zahl solcher Bücher und Kunstblätter, die zu Weihnachtsgeschenken geeignet sind. Jeder, der zu Weihnachten ein Buch oder ein Kunstblatt schenken will, kann in der Ausstellung seine Wahl treffen und dann das betreffende Werk in einer Buchhandlung entnehmen. Auskunft über die ausgestellten Gegenstände erteilt die Geschäfts stelle des Deutschen Buchgewerbevereins bereitwilligst. — Neben dieser größern Ausstellung sind zwei kleinere, aber sehr in teressante Ausstellungen fertig geworden, die — wie die elftere — ebenfalls am gestrigen Sonntag eröffnet worden sind. Im Eckzimmer des I. Obergeschosses hat die Typographische Gesell schaft von Leipzig eine große Zahl von Skizzen für Akzidenzen aller Art und daneben die ausgeführten Druckarbeiten ausgestellt. Diese Ausstellung ist äußerst lehrreich und bedeutsam. Vor allem sei die Buchdruckerfachwelt darauf aufmerksam gemacht. Sie wird nur vierzehn Tage dem Besuche offen stehen. Im III. Obergeschoß sind 150 Originalzeichnungen der Kunstzeitschrift -Jugend- aus gestellt, die Beachtung verdienen, da die besten Zeichner unsrer Zeit mit vortrefflichen Arbeiten vertreten sind. Diese Blätter sind verkäuflich. Auskunft wird durch die Geschäftsstelle des Deutschen Buchgewerbevereins erteilt. Alle drei Ausstellungen bieten dem Laien wie dem Fachmann und dem Kunstfreund viel Sehens wertes. Ein Besuch des Deutschen Buchgewerbehauses sei somit angelegentlich empfohlen. Von der Universität Leipzig. — Über die Einnahmen und Ausgaben der Universität Leipzig im Jahre 1902 gibt das Leipziger Tageblatt folgende Zusammenstellung: Die Universität Leipzig hatte im Jahre 1902 eine Gcsamtein- nahme von 477 929 49 zu verzeichnen. Der Hauptteil hier von entfiel auf Grundstücksnutzungen, die sich auf 285 623 56 ^ stellten. Außerdem brachte das Universitätsholz einen Ertrag von 14 656 13 -ß. An Gebühren für Inskriptionen und Hörerscheine gingen 57 016 ^ 50 ^ ein, an Gebühren für Zeugnisse usw. 17 237 ^ 50 an Prüfungsgebühren usw. 41112 01 Die Gesamtausgaben betrugen 2 486 177 ^ 07 <H. Hiervon kamen 643 271 ^ 45 ^ auf Besoldungen der Professoren und Lehrer, 725 039 ^ 21 ^ auf Vtstwaltungs- und Vctriebsaufwand der akademischen Lehrinstitute, 130 742 69 ^ auf Bauaufwand usw. Der vom Staate für die Universität Leipzig zu leistende Zuschuß bezifferte sich für das Jahr 1902 auf 2 008 247 58 A ' Die deutsche Sprache in Argentinien. — Nach den neuen argentinischen Lehrplänen ist für das 5., 6. und 7. Schuljahr der Nationalkollegien, d. h. für diejenigen Klassen, die für die juristische, medizinische und mathematische Laufbahn vorbereitcn, als einzige fremde Sprache das Deutsche vorgcschrieben worden, und zwar soll es in nicht weniger als sechs Stunden wöchentlich gelehrt werden. (Leipziger Tagebl.) Preise der Lo^al 8oeist^ in London. — Die -Lo/al 8ociet^ ok 8cisvcss- in London hat die Hughes - Medaille an den Physiker Professor Hittorf in Münster i/W-, die Copley- Mcdaille an den Geologen Professor Eduard Sueß in Wien verliehen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Vsrreicllvisss äs» antiguariscllen LücllsrlaAsrs von Li sie- leid» Lollluclllls-ndlunx; Lisllsrwann L Oo. in Larls- rulls i/Laäsn. dir. 212: Olartsnllau und Lluwsnrucllt. 6artsn- u. LarlranlaASv. Lustgärten. Lavdlläussr. 8". 19 8. Xr. 1445—1822. Lr. 213: Lillliotllsea. polxtscllnica. 3. Abteilung. Ickascllinenllau und Nascllinsnlletriell. Nscllavill. Nülllsvllau. L»nd- vvirtscllattliclls Nascllivsn u. Olsräts. Llelrtrotecllnilr u. Vslsgraxllenlluvdtz. Llelltricität. Olalvanismus. kdagns- tiswus. Lelsuclltung. Ventilation. Uswung. örenn- waterialisn. 8°. 67 8. 1470 kirn. Xr. 214: Lillliotlloca posttsollnica. 5. Abteilung. dllsnde. Lllar- wacis. ^lallende. Leins u. angsvandts, püz'siologisolis u. gsriclltliolls Ollsods. Hellende. Lllarwaois. Lllarwa- llognosis und Lllarwallologis. Xgrillultur-Ollswis. Xlts ^xotllsllsrllüollsr. Xr^nsiwittsllsllrs. Rsceptisrllunst. ^Its seltene Lscsptllücllsr. 8°. 51 8. 1199 Xrn. Xr. 215: Anatomie, Lll^siologie, Zoologie. 8°. 51 8. 1478 Xru. Xr. 216: 4wsvalll bedeutenderer IVsrlle (dis neuesten Lr- vsrllungsn) aus dem dslliets der Luvst, Litterär- und Xulturgssolliellte. 8ellöns IVisssnsellattsn. Ossolliollts, dsograpllis und Leisen, dugsnd- und Volllssellriktsn. Lupksruwrlle — 8sltenlleitsn. 8". 67 8. 1446 lllrn. Oie Literatur des 8tsnograxlliss^stsws 8tolLö-8ollre^. Lin litsrar- llistorisollsr Lüolrlllioll mit einem vollständigen Literatur-Vsr- ^siollnis (1897 bis ^.nkang 1903). Von L. ldödsl. 8". 60 8. Lsrlin 1903, Luellllandlung des 8tenograpllenverllandes 8tolrs-8ollre/ (Osrdss L Hödel). Lrsis: 75 -) ord.; gell. u. durellsollosssn 1 ^ 50 ord. Das sorgfältig bearbeitete Literatur-Verzeichnis gibt über das Spezial-Gebiet erschöpfende Auskunft. Llassisclls Lllilologis und ^.ltertumsllunde. Lalasograpllie. In- sollriktsn. Xrollasologie. (I. Abteilung der Lillliotllell des st Herrn Hokrats Lrok. L>r. L. L. Nüllsr, Lirslltors der Lnivsr- sitätsllillliotllslr in dsna). ^nt.-Lat. dir. 51 von Lrisdrioll ^le^sr's Luellllandlung in Lsipmg. 1904. 8". 61 8. 1800 kirn. Prager, R. L. (Buchhändler in Berlin), Die -Ausschreitungen des Buchhandels-. Antwort auf die Denkschrift des Aka demischen Schutzvereins. (Sonder-Abdruck aus dem Börsen blatt für den Deutschen Buchhandel.) 8". 142 S. Berlin 1903, Verlag von R. L. Prager. Preis ^ 1.20 ord., —.90 bar. Weitere Zeitungsstimmen zu: Bücher, -Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft-, (Letzte Aufzeichnung in Nr. 267 d. Bl.) Das Buchgewerbe (Leipzig) Nr. 22 vom 15. November 1903. Seite 170: -Verlegerkammer contra Bücher.« Von k—r. (Zustimmende Besprechung von Lr. Trübners Schrift.) Kölnische Zeitung Nr. 1077 vom 16. November 1903 (Morgenausgabe), an erster Stelle: -Der Buchhandel und der Akademische Schutzverein-. (Mitteilung -aus akademischen Kreisen- über die Zwecke des Akademischen Schutzvereins mit abfälliger Beurteilung der Wirksamkeit des Börsenvereins.) Deutscher Buch- und Steindrucker (Berlin, Ernst Morgen stern). X. Bd. 2. Heft, November 1903, Seite 115 u. folg.: »Buchhandel und Wissenschaft-. Von Martin Hildebrandt. (Abfällige Beurteilung des Buchhandels.) Eine deutsche Schule in Japan. — Wie die -Japan- Post- aus Aokohama meldet, nimmt die Verwirklichung des Planes einer deutschen Schule in dieser großen Stadt befriedigen den Fortgang. Das Ergebnis einer Sammlung in den beteiligten Kreisen beträgt bereits 6000 Mn. Verein der deutschen Musikalienhändler. — Der Verein der deutschen Musikalienhändler hat am 14. d. M. im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig eine außerordentliche Hauptversammlung abgehalten, über deren Verlauf vorstehend be richtet ist. Nachdem in dieser Versammlung der Vorstand seine Ämter niedergelegt hat, ist eine neue außerordentliche Haupt versammlung auf Sonnabend den 28. November 1903, nach mittags 3 Uhr, in das Sachsenzimmcr des Deutschen Buchgewerbe hauses zu Leipzig einberufen worden. Tagesordnung: 1) Neuwahl des Vorstands, 2) Durchführung der neuen Rabattbe stimmungen, 3) Bericht über die Vorarbeiten für die Weltausstellung in St. Louis. (Sprechsaal.) Zur Restbnchhandels-Ordnung. Nach § 2 Ziffer c der Restbuchhandelsordnung ist der Laden preis für Exemplare veralteter Auflagen allgemein aufgehoben. Kann über die Auslegung dieser Bestimmung bei Werken, die gleich vollständig in den Handel kommen, kein Zweifel bestehen, so drängen sich doch bei umfangreichen Unternehmungen, deren Herausgabe längere Zeit erfordert, verschiedene Fragen auf. An genommen, die neue, umgcarbeitete Auflage eines zwölfbändigen Werkes gelangt nach und nach in drei Jahren zur Ausgabe. Ist es nun zulässig, die vorhergehende, vollständig vorliegende Auflage im Sinn des ungezogenen Paragraphen schon bei Beginn der neuen Auflage als veraltet zu bezeichnen, oder ist damit bis zum Erscheinen des letzten Bandes zu warten; oder ist es zulässig, wenn die neue Auflage bis zu einem gewissen Grade, etwa bis zur Hälfte, vorgeschritten ist? Für freundliche Mitteilung, ob und in welchem Sinne sich hier ein Handelsgebrauch herausgebildet hat, würde ich dankbar sein. Leipzig, 14. November 1903. Gustav Schlemminger.