Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige. Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 254. Leipzig, Mittwoch den 30. Oktober. 1d01. Des Reformationsfestes wegen erscheint die nächste Nummer Freitag den I. November. Amtlicher Teil. Legistrande des Vorstandes. I. Protokoll der Vorstandssitzung am 19., 20. und 21. September 1901. Punkt K: Dem Vereinsausschuß werden künftig alle Ver stöße gegen die Satzungen des Börsenvereins von Mitgliedern und Nichtmitgliedern, auch so weit sie seiner Beschlußfassung nicht unterliegen, zur Kenntnis gebracht. Punkt 8: Das bisherige Abkommen mit Herrn Rechts anwalt vr. Paul Schmidt in Dresden-Blase witz ist in gegenseitiger Nebereinstimmung gelöst worden. Dafür ist der Syndikus des Börsen vereins, Herr Rechtsanwalt vo. ln,. Alex. Orth in Leipzig, gegen das übliche Rechtsanwalts honorar mit der Wahrnehmung der bisher Herrn Nr. Schmidt obliegenden Geschäfte der Ge währung von Rechtsauskünften in allen das Urheber- und Verlagsrecht betreffenden Fragen und sonstiger Vertretungen betraut worden. Desgleichen werden die Anmeldungen zur Eintragung in die beim Rate der Stadt Leipzig geführte Eintragsrolle, sowie die Erteilung von Rechtsauskünften hierüber von der Geschäfts stelle des Börsenvereins durch den Syndikus vn Orth unentgeltlich in Leipzig besorgt. Endlich beschließt man, mit der Firma Breitkops L Härtel in Leipzig einen endgiltigen Vertrag über die Wahrnehmung der Geschäfte der amtlichen Stellen in London und New Aork einzugehen Punkt 9: Mit der Ausführung von Baulichkeiten und technischen Arbeiten im Buchhändlerhaus sind die Architekten Herren Schmidt und Johlige in Leipzig, bezw. Herr Ingenieur Schnelle daselbst, beauftragt worden. Punkt 11: Eine Sitzung des außerordentlichen Ausschusses für Urheber- und Verlagsrecht ist auf den 21. Oktober d. I. und folgende Tage unter Hin zuziehung von Mitgliedern des Photographie ausschusses zum Zweck der Beratung eines Urheber- und Verlagsrechtsgesctzes an Werken der photographischen Technik ein- berufen worden. Punkt 18: Der Schriftsteller Martin Hildebrandt in Char lottenburg hat gegen den früheren Vorstand des Börsenvereins wegen Beleidigung durch Be kanntmachung vom 29. April 1901 in Nr. 99 des Börsenblattes Privatklage bei dem Amts gericht Charlottenburg erhoben. Die Vertretung ichvi-blechMwr Jahrgang. der Vorstandsmitglieder hat Herr Rechtsanwalt Frenkel übernommen. Punkt 42: Der Syndikus des Börsenvereins, Herr vr. Orth, wird beauftragt, das Signet des Börsenvereins, nachdem die authentische Form festgestellt sein wird, als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patent amt anzumelden. Punkt 48: Nach eingehenden Erörterungen über die Not wendigkeit einer Abänderung der Verkauss- bestimmungen der Orts- und Kreisvereine beschließt man, im Januar 1902 gemeinsam mit dem Vereinsausschuß zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Die gemeinsame Tagung soll bei Gelegenheit der nächsten Vorstandssitzung, Donnerstag den 23. Januar 1902 und folgende Tage stattfinden. Punkt 49: Man beschließt eine Eingabe an den Reichs kanzler zu machen, die gegen jeden, auch in direkten Zoll auf geistige Erzeugnisse, insbesondere auch gegen die Zollpflichtigkeit der Einbände, vorstellig werden soll. Punkt 51: Nach Erörterung der prinzipiellen Seite der Frage werden die neuen Verkaufsbestimmungen des Vereins der österreichisch-ungarischenBuch- händler in Wien, welche nur redaktionell von den bisherigen abweichen, genehmigt, aber nur unter der Bedingung, daß der Verein zu der Zeit, wo eine Neuregelung der Verlaussbestimmungen sämtlicher Orts- und Kreisvereine zustande kommt, auch in seinem Gebiet eine entsprechende Abänderung vornehme. II. Lausende Registrande. 7. September 1901. Nr. 785. Auf die Bitte einiger Orts und Kreisvereine, dahin zu wirken, daß nach Kantate 18«8 eingetretene Mitglieder des Börsen vereins, die nicht Mitglieder des betreffenden Orts- und Kreisvereins seien, die Mitgliedschaft in letzterem erwerben, ersuchte der Vorstand diese Mitglieder, entweder dem satzungsgemäßen Ver langen nachzukommen, oder aus ihre Mitglied schaft im Börsenverein zu verzichten. 12. September 1901. Nr. 802. Wiederholt mußte auf An fragen mitgeteilt werden, daß nach Z 9 der Be stimmungen über die Verwaltung des Börsen blattes eine Berechnung der Inserate im Börsenblatt zum Mitglieder-Vorzugspreise erst mit dem Tage der Ausnahme in den Börsen verein und nicht schon von der Anmeldung ab 1 erfolgen könne. 1155