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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1901-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1901
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- Deutsch
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7928 Nichtamtlicher Teil. 238. 5. Oktober 1901. Nichtamtlicher Teil. Aus Rußland.*) IV. 8. »Der Reichsrath- (1801—1901) — ist der Titel eines hochwichtigen Werkes, das unter der Oberleitung des Staats sekretäs von Plehwe von Beamten der Reichskanzlei verfaßt und in der Staatsdruckerei reich illustriert und prachtvoll gedruckt wurde, jedoch nicht im Buchhandel erscheinen soll. — Die Expedition zur Anfertigung von Staatspapieren beginnt mit der Herausgabe eines neuen, kostbaren Werkes; es wird fünfzig, auf Karton ge klebte Kopien und Muster von Kunstschätzen aus kaiserlichen Schlössern, Kirchen und anderen Sammlungen von Gegenständen der dekorativen und angewandten Künste enthalten. Diese Kunst blätter werden nach Aquarellen des Akademikers Villiers unter Aufsicht von C. Ssabanejew in Chromolithographie ausgeführt und mit erläuterndem Text versehen. Die Kartons sollen in 10 Monatslieserungen zu je 5 Blatt erscheinen. Der Abonnemcnts- prcis ist auf . 5 Rubel festgesetzt, jede einzelne Lieferung kostet 3 Rubel. Bisher sind drei Lieferungen erschienen. — Der kaiser liche botanische Garten giebt seit dem Juni d. I. eine neue, wissenschaftliche Zeitschrift unter dem Titel -Nachrichten aus dem kaiserlichen St. Petersburger Botanischen Garten- heraus. Als Redakteur zeichnet der emeritierte Professor A. Fischer von Wald heim. — Man meldet: Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften babsichtigt, sich an die Berliner Akademie zu wenden, um von ihr einen deutschen Sinologen zu erbitten, der nach Mukdcn geschickt werden soll, um die dort befindliche berühmte Bibliothek zu sor tieren und in Ordnung zu bringen. Nur die wichtigsten und kostbarsten Bücher und Manuskripte dieser Sammlung sollen nach St. Petersburg gebracht, alles klebrige soll dort gelassen werden. Nach neueren Berichten sind bereits zwei Eisenbahnwagen voll chinesischer Bücher dieser Bibliothek in St. Petersburg angekommen. Im nächsten Jahre erlischt die Schutzfrist für N. Gogols und W. Shukowskijs Werke. Voraussichtlich werden dann zahl reiche, billige Ausgaben der Werke dieser berühmten Dichter er scheinen, die beide im Jahre 1852 starben. Zur Feier der Todes tage dieser Dichter will der St. Petersburger Magistrat eine Reihe von Veranstaltungen — Gratisverteilung ihrer Schriften an die Schüler der Volksschulen, Neugründungcn von Schulen, die den Namen dieser Dichter tragen sollen u. s. w. — treffen. — Der Conseil der Akademie der Künste beabsichtigt, illustrierte Jahresberichte über die Thätigkeit der Akademie herauszugeben. Vorläufig sind 3000 Rubel dazu angewiesen. — Die Krakauer Akademie der Wissen schaften beginnt mit der Herausgabe eines altpolnischen Wörrer- buchs. — Die Bibliothek der St. Petersburger Universität hat von Frau Dmilrijcw eine reiche Kollektion chinesischer Manuskripte und Holzschnitte erworben, die ihr verstorbener Sohn gesammelt halte. — Die Kijewsche geistliche Akademie begann mit der Herausgabe einer -Beschreibung der liturgischen Manuskripte der orientalischen Bibliotheken». — Professor Marr von der orientalischen Fakultät hat einen Katalog der von der kaiserlichen Oeffentlichen Bibliothek erworbenen grusinischen Handschriften angefertigt. — Die Bibliothek des russischen archäologischen Instituts in Konstantinopel enthält jetzt 15 000 Bände und viele alte Manuskripte. — Der Adel des Gouvernements Tiflis will zur hundertjährigen Feier der Ver einigung Grusiens mit Rußland ein Jubiläumswerk herausgeben. Für im Auslande gedruckte, russische Bücher wurde ein Zoll von 4 R. 50 K. fürs Pud (— ca. 60 ^ für 1 Irg) festgesetzt. Die Finländcr haben beschlossen, einen Katalog ihrer reich haltigen Sammlungen von Werken der finländischen Volkspoesie herauszugeben; die Arbeit wurde dem Studenten M. Pennanen übertragen. — Der Professor der St. Petersburger Geistlichen Akademie, N. Nikolskij, hat in den Klöstern von Ssolowezk, Moskau, Ssergijew Possad, Wladimir, Jaroslaw, Kostroma, Kasan, Wologda, Archangelsk, Wilna und Kijew viele Manuskripte gefunden, die für die Geschichte der russischen Bücherkunde des XI. bis XIV. Jahrhunderts von hohem Interesse sind. Diese Denkmäler werden gegenwärtig für den Druck vorbereitet. — Unter dem Vorsitz des Professors A. Kirgitschnikow werden schon jetzt Vor bereitungen zur zweihundertjährigen Feier des Bestehens der rus sischen periodischen Presse getroffen. Die Moskauer Bibliographische Gesellschaft wird u. a. eine Ausstellung sämtlicher seit 1702 in Rußland erschienener Periodica veranstalten und ein Werk hcrausgeben, worin alle diese Zeitschriften beschrieben und die Bildnisse ihrer Redakteure und Hauptmitarbeiter ausgenommen werden sollen; auch soll in Moskau ein Asyl für alte, arbeits unfähige Journalisten gegründet werden. — Der Professor der St.- Petersburger Universität Magister F. Braun hat Materialien zu einem Werke über altskandinavische Texte gesammelt, die für die slawische und finische Welt, namentlich aber für Rußland von *) Letzter Bericht vgl. Nr. 116, 118 d. Bl. Bedeutung sind. — Für das in Moskau geplante Gogol-Denk mal sind bis jetzt 90 000 Rubel gesammelt. — Die Landschafts behörde des Gouvernements Perm eröffnet in den Städten Perm, Kungur, Krassno-Ufimsk, Schadrinsk und Kamyschloiv Buchhand lungen. — Die russische Gesellschaft von Vertretern der Presse sammelt Mitteilungen und Materialien Uber das Reklamewesen in Rußland. — In der Nähe von Teheran wurde in aller Stille ein Denkmal des russischen Dichters Gribojädow enthüllt, der dort im Jahre 1820 ermordet wurde. Der russische Schriftstellerverband hat sich endgiltig aufgelöst und seine Möbel, seine Bibliothek und sein Barvermögen der Litterarischen Gesellschaft übergeben. — Von der im Verlage von A. F. Marcks herausgegebenen illustrierten Prachtausgabe von Gogols -Tobten Seelen- sind bereits acht Lieferungen erschienen. — Die Witwe des bekannten kleinrussischen Schriftstellers P. Kulisch legte der geistlichen Censur eine Uebersetzung der Bibel ins Klein russische vor, die von ihrem Manne begonnen und von I. Lewizkij vollendet worden war. Die Censur verweigerte die nachgesuchte Druckerlaubnis; daraufhin wurde das Manuskript der englischen Bibelgesellschaft angeboten und diese erklärte sich zum Ankauf des selben bereit. — Von einer Gruppe junger russischer Schriftsteller, an deren Spitze I. Rukawischnikow steht, soll zwei- bis dreimal jährlich ein -Almanach- erscheinen; der erste Teil wird im Laufe des Septembers d. I. erwartet. — Die Professoren der orienta lischen Fakultät der St. Petersburger Universität werden sich an der von W. Radlow unternommenen Arbeit -Versuch eines Wörterbuchs der türkischen Dialekte- beteiligen. — Man beab sichtigt , alle russischen Schriftsteller und Gelehrten einzuladen, Beiträge für einen Sammelband zu liefern, dessen Reinertrag für die notleidenden Angestellten in den russischen Buchhandlungen bestimmt ist. Eine neue Gesellschaft -Die Verlegerinnen- beginnt in St. Peters burg ihre Thätigleit. Sie giebt eine Zeitschrift, Bücher und Bro schüren heraus und will auch eine Buchdruckerei und einen Buch laden gründen. — Die Statuten des in Moskau neu gegründeten -Buchhändlervereins zur normalen Entwickelung und zur Unter stützung der kommerziellen und wirtschaftlichen Thätigkeit der Vertreter des Buchhandels in Rußland- sind vom Ministerium bestätigt worden. — Mit einer Arbeit, die den Titel -Das XIX. Jahrhundert- führen wird, wird Maxim Gorjkij nun auch die Laufbahn eines Publizisten betreten. — Im November d. I. wird Peter Weinberg, ein geschätzter Dichter, der sich namentlich auch durch wertvolle Uebersetzungen klassischer Werke der ausländischen Litteraturen verdient gemacht hat, sein fünfzigjähriges Schrift stellerjubiläum feiern. — Nächstens sollen neu entdeckte, russische Briese von I. S. Turgenjew herausgegeben werden. — Professor Modestow beginnt jetzt mit der Drucklegung seines großen Werkes -Einleitung zur römischen Geschichte-. Das Werk wird mit Ab bildungen vorhistorischer Gegenstände nach photographischen Aus nahmen geschmückt. — In Port Arthur ist ein Album erschienen, das 150 Abbildungen der Ereignisse in Taku, Beitan und Schamhai- Huan enthält. — Der Historiker A. Schumigorskij will ein umfang reiches Werk über Kaiser Paul I. veröffentlichen. — N. Noskoiv arbeitet an einer Geschichte der russischen Journalistik. — S. Wengerow ist mit der Sammlung von Materialien zu einer neuen, illustrierten Ausgabe von Goethes Werken in Ueber setzungen russischer Dichter beschäftigt. — Der Herausgeber und Redakteur der -Moskauer Zeitung- erhielt die Erlaubnis zur Herausgabe einer billigen Tageszeitung, die gleichsam eine Volks ausgabe der teuren, russischen -Moskauer Zeitung- werden soll. — Anton Tschechow hat eine Erzählung aus dem Leben der russischen Geistlichkeit unter dem Titel -Der Bischof- geschrieben. Von Professor A. Wesselowskij ist nächstens eine größere Arbeit -Die Fundamentalströmungen in den westeuropäischen Littera turen- zu erwarten. — Der Akademiker Beilstein hat sein großes Werk -Handbuch der organischen Chemie- beendet. Es besteht aus zehn Bänden, deren Druck acht Jahre währte. — Unter dem Titel -Philosophie des Monisnius- veröffentlichte der Professor der Charkower Universität G. Buikewitsch eine interessante Kritik von Höckels -Welträthsel-. — Professor A. Schobolcwskij wird nächstens den VI. Band seiner -Großrussischen Volkslieder» Herausgebern — Privatdozent S. Bulitsch schreibt eine -Geschichte der Philologie in Rußland». — Vom Privatdozcnlen P. Ssyrku werden »Skizzen zur Geschichte der litterarischen und kulturellen Verbindungen der Südslawen- erscheinen. — Professor S. Platonow hat den 12. Band der -Vollständigen Sammlung russischer Chroniken- zum Druck vorbereitet. — Henrik Sicnkiewicz sammelt Materialien zu einem neuen historischen Roman aus dem XVII.Jahrhundet, dessen Held Jan Sobieski sein wird. Dieser Roman soll zuerst in englischer Sprache erscheinen; polnische Zeitungen behaupten, eine englische Revue habe dem Verfasser als Honorar einen Schilling pro Wort angeboten.
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