Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1898
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- 1898-08-01
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- 01.08.1898
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8602 Nichtamtlicher Teil. 178, 1. August 1898. im Jahre 188b aus und übernahm die Leitung der öffentlichen Bibliothek in Boston. Henry wollte die seine nur als Mittel zum Zweck betrachtet wissen, Jewett betrachtete sie als Selbstzweck und brachte sie daher binnen sechs Jahren auf 32000 Bände, zum Teil mit Hülfe des Copyright-Systems; aber das Aufnehmenmüssen de« Abgelieserten war der Stiftung mehr lästig als nützlich, und unter dem Eindrücke des im StistungSgebäude stattgehabten Brandes erreichte Henry, daß seine auf ca. 40000 Bände angewachsene Biblio- lhck im Jahre 1866 in zwei neue feuersichere Räume der Kongreß- bibliothck, unter Vorbehalt des Eigentumsrechtes, übergesührt wurden, welch letztere nunmehr die Verwaltung jener mit übernahm. Die Hauptsache war und blieb der Austausch mit fremden In stituten und Vereinen, und so wurden von 1887 bis 1894 neue Nummern hinzugefügt bis zur Erreichung der Nummer 1883, von un. vollständigen wurden 1042 vervollständigt, soweit es möglich war. Im Jahre 1898 erhielt die Stiftung 3048 Periodica aller Art und fortlaufend, dabei sind aber unregelmäßig erscheinende Gesellschafts veröffentlichungen nicht gerechnet. Die Sammlung der eigentlichen Bücher ist auch in ein rapides Wachsen gekommen, so daß z. B. der normale Zuwachs jetzt im Jahre 30—35000 Nummern umfaßt, und dieser jetzt, wo er Nebensache, größer ist, als zu der Zeit, wo fast die Hälfte des Einkommens der Stiftung für Bibliothekszwecke ausging. Zahlreiche, aus Spezialwerken bestehende Handbibliotheken für die Sammlungsbeamten giebt es außerdem; so zählt z. B. die von Baird dem Museum hinterlassene allein 25000 Bände und 10000 Broschüren, und die Gesamtsumme des in der Kongreß- bibliothek untergebrachten Smithsonian-DeposttumS beträgt ungefähr 357000 Bände und Broschüren. Dabei ist jedes in einer der Hand bibliotheken enthaltene Werk durch eine Titelkopie beim Biblio thekar der Hauptbibliothek vertreten und jeder Abteilungsvorstand für jedes für seine Handbibliothek empfangene verantwortlich. Wer die in den Bibliotheken enthaltenen Werke im Lesesaal der Kongreß bibliothek benutzen will, erhält sie auch dort. Man fragt nicht ohne Grund: warum kann das in Deutschland bei manchen Biblio theken und Sammlungen nicht ebenso sein? Was die Stiftung bis jetzt für ihre Veröffentlichungen aus gegeben hat, beträgt etwa 1 Million Dollars oder das Doppelte des Stiftungskapitales, aber im Austausch hat sie dafür mindestens ebensoviel an Wert wieder erhalten, und ihre Sammlung der Periodica dürste die größte der ganzen Welt sein. — Der Raum reicht leider nicht aus, um ausführlich über alle solgende Kapitel zu berichten, in denen F. W. True über das U. S. National-Museum, W. I McGee über das Bureau os American Ethnology, S. P. Langley über das Astrophysikalische Observatorium, F. Baker über den National Zoological Park, F. W. True über das Wirken der Smithsonschen Stiftung auf dem Gebiete der Forschungsreisen, D. S. Jordan über den verstorbenen G. B. Goode berichten. »Würdigung des Wirkens der Smithson schen Stiftung- betitelt sich der Seite 517-830 füllende Abschnitt des Werkes, in dem die Kapitel Physik von Th. C. Wendenhall, Mathematik von R. S. Woodward, Astronomie von E. S. Holden, Chemie von M. Benjamin, Geologie und Mineralogie von W. N. Rice, Meteorologie von M. Benjamin, Palaeontologie v. E. D. Cope, Botanik von W. G. Farlow, Zoologie von Th. Gill, Anthropo logie von I. W. Fewkes, Geographie von G. G. Hubbard, Bib liographie von H. C. Bolton, Zusammenwirken der Stiftung mit anderen Bildungsinstituten von D. C. Gilman, endlich Beziehungen zwischen der Stiftung und der Kongreßbibliothek von A. R. Spofford geschrieben sind. (Schluß folgt). Kleine Mitteilungen. Die amtlichen Veröffentlichungen über die Deutsche Berufs- und Gewerbezähtu ng von 1895. — Der Reichs anzeiger vom 28. Juli (Nr. 176) giebt die nachfolgende Uebersicht über die amtlichen Veröffentlichungen der Ergebnisse der Deutschen Berufs- und Gewerbezählung vom Jahre 1895: Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Berufs- und Gewerbe zählung von 1895 für das Reich ist bis jetzt (Ende Juli 1898) in folgender Weise vorgeschritten: Es kommen in Betracht die Er gebnisse 1) der Berufszählung, d. h. die Angaben über die Berufs- Verhältnisse, welche aus den am 14. Juni 1895 ausgefüllten Haus- haltungsltsten entnommen wurden; 2) der Aufnahmen über die landwirtschaftlichen Betriebe, welche durch die gleichzeitig ver teilten Landwirtschafts-Karten gewonnen wurden; 3) der an dem selben Tage mittels der Gewerbe-Karten erhobenen Data über die gewerblichen Betriebe. Die Hauptergebnisse aller drei Aufnahmen hat das Kaiserliche Statistische Amt mit kurzen Erläuterungen in vier (auch einzeln käuflichen) -Ergänzungsheften- zu den Jahrgängen 1896, 1897 und 1898 der .Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs- ver öffentlicht. Von den ausführlichen Darstellungen, die zusammen 18 Bände der Statistik des Deutschen Reiches einnehmen werden, sind bis jetzt im Buchhandel folgende erschienen: 1) von der Berussstatistk die Bände 102 und 103, ent haltend die Tabellen sür das Reich im Ganzen, 104 bis 106 für die einzelnen Staaten und deren größere Verwaltungsbezirke, 107 und 108 für die einzelnen 28 Großstädte (von mehr als 100000 Einwoh nern), 109 sür die kleineren Verwaltungsbezirke (preußische Kreise bayerische Bezirksämter rc.) 110 sür fünf Orts-Größenklassen, nämlich die Ergebnisse zusammengesaßt für die Orte von weniger als 2000 Einwohnern, von 2000 bis 5000, von 5000 bis 20 000, von 20 000 bis 100 000 und sür die Großstädte, welche letzteren einzeln in den oben angeführten 2 Bänden behandelt sind. Von der Berussstatistik steht noch aus der Band 111, in dem das Resums aus jenen 9 Bänden gezogen und mit kartographischen Darstellungen illustriert werden soll. 2) Die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Betriebs zählung liegen vollständig bearbeitet vor in dem Bande 112 unter dem Titel -Die Landwirthschaft im Deutschen Reich-, der außer dem eigentlichen Labellenwerk die zusammensassenden Uebersichten nebst Erläuterungen und kartographischen Beilagen enthält. Die Bearbeitung erstreckt sich sowohl aus Vergleichung mit den Er gebnissen der im Jahre 1882 gemachten gleichartigen Erhebung in Deutschland wie auch aus die Resultate ähnlicher Aufnahmen im Auslande. 3) Auf Grund der 1895er gewerblichen Betriebszählung sind bis jetzt von den in Aussicht genommenen 7 Bänden zwei erschienen, nämlich 117 und 118, enthaltend die Gewerbestatistik der Verwaltungsbezirke. Es sind darin für alle einzelnen kleineren und größeren Verwaltungsbezirke der 26 Staaten und natürlich auch sür diese selbst und das Reich die Zahlen der Betriebe und der darin gewerbthätigen Personen in der sür die Gewerbestatistik maßgebenden Einteilung von 320 Gewerbe arten gegeben. Die Darbietung des Materials in dieser so eingehenden geographischen und systematischen Gliederung dürste sür Verwaltung«- und sonstige praktische Zwecke besonders nützlich sein. Es stehen von der Gewerbestatistik also gegen wärtig noch aus 5 Bände, nämlich die ausführliche tabel larische Darstellung für das Reich, für die einzelnen Staaten und für die einzelnen Großstädte; endlich die zusammenfassende Bearbeitung der gesamten Ergebnisse der Gewerbestatistik, die als Band 119 den Schluß dieser ganzen Reihe bilden soll. Diesen letzt- bezeichneten Band fertig zu stellen, wird erst im nächsten Jahre möglich sein, während die anderen noch ausstehenden Bände noch im lausenden Jahre werden erscheinen können. Zum Streit über den handschriftlichen Nachlaß Gustav Freytags. — Unter der Ueberschrist -Gustav Freytag und Frau Ilse- veröffentlicht die Frankfurter Zeitung solgendeS: Als Gustav Freytag am 30. April 1895 gestorben war, hinter ließ er einen Sohn und eine Witwe, die sich nach seinem letzten Willen in die Hinterlassenschaft teilen sollten. Der Sohn Gustav stammte aus FreytagS zweiter Ehe, und seine, inzwischen ver storbene Mutter befand sich wegen Geisteskrankheit in einer Heil anstalt zu Bendorf. Ihre Nachfolgerin war die geschiedene Frau des VortragSmeisters Strakosch, Anna, geb. Götzel geworden. Zum Vormund des minderjährigen Sohnes hatte Freytag den Kammer gerichtsrat a. D. Strützkt in Berlin, zum Testamentsvollstrecker den Rechtsanwalt Or. Dreyer in Wiesbaden bestellt. Aus deren Veranlassung ordnete das Gericht die Anserttgung eine« Nachlaß verzeichnisses an, dessen Richtigkeit von der Witwe beschworen werden mutzte. Am 14. Juli 1896 legte sie ein solches Ver zeichnis vor und beschwor, daß sie von den zum Nachlaß gehörigen Papieren, Briefen und Urkunden wissentlich nichts zurückbehalten habe. Was sie an Papieren noch im Besitz habe, sei ihr Eigentum und ihr schon bei Lebzeiten des Erb lassers teils von diesem, teils von dritten Personen geschenkt worden. Zurückbehalten hatte sie nämlich ihren Briefwechsel mit Freytag, seine Gedichte an sie, die Niederschrift verschiedener seiner Werke, Dinge, die ihr natürlich niemand streitig machen wollte, aber auch Ungedrucktes aus Freytags Jugendzeit und vor allem seinen Briefwechsel mit hochgestellten Persönlichkeiten, den sie durch Austausch der von Freytag geschriebenen Briefe vervollständigt hatte. Darunter befinden sich Briese des nachmaligen Kaisers Friedrich und ein umsangreicher Brteswechsel mit dessen Adjutanten Frhr. v. Normann, um dessen Veröffentlichung sich Verleger noch zu Freytags Lebzeiten bemüht hatten. Alles war sorgfältig ge ordnet, mit Ausschriften von Freytags Hand versehen und in be sonderen Behältnissen ausbewahrt. Vormund und Testamentsvollstrecker verlangten nun die Herausgabe oder wenigstens Vorlegung auch dieser Papiere, und da die Witwe sich hierzu nicht freiwillig verstand, so strengten sie eine Klage gegen sie an. Das Landgericht zu Wiesbaden erkannte denn auch am 9. April 1897 , daß die cingetauschten Schriftstücke Eigentum der Witwe seien, daß sie aber die übrigen Papiere vor zulegen und in das NachlaßoerzeichniS aufzunehmen habe.
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