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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1898
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- Deutsch
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7064 Nichtamtlicher Teil. 224, 27. September 1898. alle, jung und alt, groß und klein, hoch und nieder ergangen, und ich sehe mit Vergnügen, dah Sie ihr zahlreich gefolgt sind. Im Namen der Spitzen unserer Gesellschaft, des Aufsichtsrats und Vorstands, begrüße ich Sie alle und heiße Sie alle ohne Ausnahme herzlich willkommen. Insbesondere begrüße ich mit Freuden den verdienstvollen Nestor unserer Verlags-Anstalt, Herrn Direktor vr. von Zoller und die verschiedenen Aktionäre. Meine Herren und Damen! Wenn wir einen Blick zurückwerfen auf den Anfang und das Ergehen unseres Geschäfts in den hinter uns liegenden fünfzig Jahren, so sehen wir, daß es in seiner Jugend, wie jedes Kind, sehr klein war und allmählich, — wie auch ein menschliches Kind — Jahr für Jahr gewachsen ist. Es hat begonnen mit kaum zehn Arbeits- krästen — heute sind es nahe an tausend. Der Betrieb wurde mit ein paar von der Hand bewegten Druckpressen eröffnet — heute sind etwa fünfzig teils sehr große Druck- und mehr als hundert sonstige Maschinen nötig, um die ganze Produktion der Anstalt zu bewältigen, und mehr als zwölfhundert Pferde- kräste, um alle diese Maschinen in Bewegung zu setzen. Das Geschäft war anfänglich in einem kleinen Hinterhause etabliert — heute reichen fünfundzwanzig zum Teil palastartige Gebäude kaum aus, alle Betriebswerkstälten, Rohmaterialien und Vorräte in sich aufzunehmen. Das Geschäft hat also geblüht, ist gediehen und gewachsen, und zwar ohne Stillstand bis zum heutigen Tage. WaS cs in fünfzigjährigem Wirken nur auf litterarischem Gebiete geschaffen und hervorgebracht hat, können Sie aus unserer Fest schrift und aus dem Verlagskataloge ersehen, der auf den heutigen Tag angefertigt worden ist und einen stattlichen Band füllt. Und wodurch sind diese Erfolge erzielt worden? In erster Linie allerdings durch die Genialität und Energie des Gründers unseres Geschäfts, dann aber nicht weniger durch das Zusam menwirken aller seiner Gehilfen und Mitarbeiter mit ihm und später, nach seinem Hingange, durch das Zusammenwirken der obersten Gesellschastsorgane und ihrer Gehilfen und Mitarbeiter, zu welch letzteren ich alle Arbeiter des Geschäfts bis zum Lehr jungen herab in allen Branchen und Zweigen rechne. Ein Feldherr kann für sich allein keine Schlachten schlagen; er braucht höhere und niedrigere Offiziere, Unteroffiziere und Sol daten. Aber auch die letzteren können für sich allein keine Schlacht schlagen; ein solcher Versuch wäre ihr sicheres Verderben. Beide sind auf sich angewiesen, und wenn beide ihrem Berufe gewachsen sind und ihre Pflicht und Schuldigkeit gewissenhaft erfüllen, wird die Schlacht gewonnen. So ist es auch im industriellen Leben. Ohne Soldaten, ja auch Soldatinnen, Unteroffiziere, niedrigere und höhere Offiziere und Generale geht es auch da nicht. Auch da müssen alle Zusammenwirken und ihre Pflicht thun, wenn etwas Erkleckliches erreicht werden soll, und auch da können die unteren ohne die oberen und die oberen ohne die unteren nicht zum Ziele kommen. Auch da sind beide durch aus aufeinander angewiesen. Einigkeit macht stark und bringt für alle Teile Segen; Zwietracht kann nur zerstören. Die unbestreitbar großen Erfolge, die unser Geschäft nicht nur unter seinem Gründer, sondern auch unter dessen Rechtsnachfolgerin, der Aktiengesellschaft Deutsche Verlags-Anstalt, erzielt hat, sind erreicht worden durch das treue Zusammenwirken aller Geschäftsangehörigen. Das Geschäft hat, wie wir sehen, bei diesem Zusammenwirken geblüht, ist gediehen und ist bis zur Stunde ohne Unterbrechung gewachsen. Es gewährt so Tausenden Existenz und Unterhalt. Wünschen wir am heutigen Jubeltage, daß es so bleibe und fortgehe auch im zweiten halben Jahrhundert seiner Existenz, daß das Geschäft weiterhin Tausenden Beruf, Existenz, Arbeit, Unterhalt und Be friedigung bieten möge. Darauf bitte ich Sie Ihr Glas zu leeren. Die Deutsche Verlags-Anstalt möge auch fernerhin im einigen Zusammenwirken aller ihrer Angehörigen blühen, wachsen und gedeihen bis in die spätesten Zeiten. Sie lebe hoch!- Dem allgemein verehrten Redner, Senior des Hauses, dem neben dem genialen Gründer ein Hauptverdienst an dem Gedeihen des Werkes zukommt, dankte Herr Konsul vr. Georg Dörten- bach mit folgenden wohlverdienten Worten: -Geehrte FestversammlungI An dem heutigen Ehrentage der Deutschen Verlags-Anstalt haben wir in erster Linie eines Mannes zu gedenken, dessen Namen und Thätigkeit nun mehr seit zweiunddreitzig Jahren auf das engste mit unserem Unternehmen verbunden ist: des Herrn Kommer zienrats Moser, der vom Jahre 1866 bis zum Tode Eduard Hallbergers — im Jahre 1880 —, um das vorhin gebrauchte Bild sestzuhalten, als dessen scharfsinniger und weit blickender Generalstabschef und seit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft als erprobter Höchstkommandierender an der Spitze unseres Unternehmeus stehend, seine ganze bewährte Kraft dem Geschäft gewidmet und sich um dessen Gedeihen so große Verdienste erworben hat. Für die Deutsche Verlags. Anstalt war es von höchstem Werte, diesen vertrautesten Mitarbeiter Eduard Hallbergers für sich erhalten zu sehen, und ihm, der jetzt noch allein den Zusammenhang mit den früheren Verhältnissen repräsentiert, ist es in erster Linie zu verdanken, daß das Ge schäft auch in veränderter Form seine Bedeutung und Stellung erhalten hat. Uns allen ist unser hochverehrter Vorsitzender des Aussichtsrats ein leuchtendes Vorbild unermüdlicher, gewissen haftester Pflichterfüllung, der, stets das Richtige erfassend, auf dem einmal eingeschlagenen Wege, unbeirrt durch austretende Hindernisse, weiterschreitet, auf dem auch wir ihm vertrauensvoll folgen dürfen. Möge es ihm noch lange Jahre vergönnt sein, in voller Kraft an der Spitze unserer Gesellschaft zu stehen! Und unserem Dank für seine treue Hingabe und erfolgreiche Thätig keit geben wir Ausdruck, indem wir rufen: Herr Kommerzienrat Moser lebe hochl- Jhm folgte Herr Direktor Anton Hoffmann mit einem Toast aus die Aktionäre: -Unser heutiges fünfzigjähriges Jubiläum bildet einen Mark stein in der Geschichte unseres Hauses. Aus kleinen Anfängen heroorgegangen, hat eS sich zu einem ansehnlichen Gemeinwesen im großen Vaterlande herausgearbeitet, und ich glaube, jeder von uns, der heute diese tausendköpfige Versammlung übersieht, ist mit mir der Meinung, daß es eines jeden Freude und Stolz sein muß, unserem Hause anzugehören. Das möge immer so bleiben. Mit ganz besonderer Freude aber erfüllt es uns, daß wir unter den Festgästen eine Anzahl der Herren Aktionäre sehen, die ich in unserer aller Namen willkommen heiße. Mögen sich die Herren heute in unserer Mitte von dem guten Geiste und dem Zusammenhalt überzeugen, der nicht nur bet den Festen, sondern auch bei der täglichen Arbeit unter unS herrscht, und mögen Sie das Gefühl mit sich nehmen, daß, was auch von außen an die -Deoa- herantrete, wir im Innern jederzeit bestrebt sein werden, unsere alte gute -Deoa- (D. V.-A-, d. h. Deutsche Verlags-Anstalt) hochzuhalten, so daß sie heute nach fünfzig Jahren wo möglich noch Heller erstrahle als heute. In diefem Sinne, meine Herren Mitarbeiter, Männer und Frauen, fordere ich Sie auf, unsere Herren Aktionäre leben zu lassen. Sie leben hoch!. Den Dank der Aktionäre kleidete Herr GustaoBodenheimer in folgende mit vielem Beifall aufgenommene Worte: -Im Namen und im Aufträge der hier anwesenden Aktionäre der Deutschen Verlags-Anstalt gestatte ich mir einige Worte an Sie zu richten. Ich werde mich kurz fassen und Ihre Geduld nicht lange in Anspruch nehmen. Nicht immer haben die Mitglieder des Verwaltungsrats so angenehme Tage zu durchleben wie den heutigen Ehrentag der Deutschen Verlags-Anstalt, nicht immer werden ihnen so mundgerechte Speisen und Getränke ausgetragen wie heute, nicht immer tönen ihnen solch melodische Klänge ans Ohr, wie wir solche heute durch musikalische und gesangliche Vor träge gehört haben; denn es giebt auch stürmische Tage im Jahre, an welchen es an schwerer Arbeit und mannigfachen Sorgen nicht fehlt. In voller Würdigung dieser schweren beruflichen Auf gaben der Verwaltungsratsmitglicder ist an diesem Freudentag der Verlags-Anstalt ein Teil der Aktionäre der freundlichen Ein ladung gefolgt, um dankerfüllt an diesem schönen Feste auch ihrerseits teilzunehmen und den oerehrlichen Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Direktion Dank und Anerkennung auszusprechen nicht nur für die freundliche Einladung zu diesem schönen Feste, sondern hauptsächlich auch für deren unermüdliches Wirken zum Segen dieses großen und schönen Instituts. Diesem Dank möchte ich Ausdruck verleihen in dem Rufe: Die oerehr lichen Mitglieder des Verwaltungsrats und der Direktion, sie leben hochl- Die Mitteilung des Herrn Kommerzienrats Moser, daß der Aussichtsrat anläßlich der Jubiläumsfeier beschlossen habe, den langjährigen bewährten Mitarbeitern Herren Kassierer Autenrieth und Karl Goßrau Prokura zu erteilen, veranlaßte den letzteren, mit dem Ausdruck des Dankes die Versicherung treuer Pflicht erfüllung aller Angestellten zu verbinden und ein Hoch aus Aus sichtsrat und Vorstand auszubringen. Im Namen der Angestellten der Deutschen Verlags-Anstalt brachte Herr Schultze-Berlin, der dortige Vertreter des Hauses, ein Hoch aus. Der Redner feierte das bestehende harmonische Verhältnis zwischen der Verwaltung des Instituts und den Angestellten und betonte, daß jeder An gestellte mit freudigem Stolze sein Bestes einsetzen werde für das fernere Gedeihen der Anstalt. Mit der Instrumentalmusik der Kapelle deS Infanterie-Regi ments Kaiser Friedrich wechselten die Vorträge der Stuttgarter Liedertafel, welche Chöre und Lieder verschiedener Art so eindrucks voll zu Gehör brachte, daß das Aufsichtsratsmitglied Herr Leo Sch wer, er im Sinne aller sprach, als er den wackeren Sängern und ihrem vortrefflichen Dirigenten Herrn E. Müller warmen Dank ausdrückte, ein Hoch auf sie ausbrachte und einen Lorbeer kranz überreichte. Einen ganz besonderen Genuß boten die Solo vorträge von Fräulein N.Lörcher und dem Königlichen tzofsänger Herrn Peter Müller. Den beiden Solisten widmete Herr Pro-
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