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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1899
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- Deutsch
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^ 114, 19. Mai 1899. Nichtamtlicher Teil. 3711 cgenstände und dergleichen mehr kein Interesse daran haben, ihre okale bis in die späten Abendstunden offen zu halten, während vermutlich Geschäfte zum Verkauf von Lebens- und Genußmitteln eine willkürliche Beschränkung ihrer Erwerbsgelegenheit als un gerechtfertigte Härte empfinden würden. Kurz, der Dekretierung des obligatorischen Ladenschlusses stehen die schwersten Bedenken entgegen. -Man darf auch nicht außer acht lassen, daß der Ladenschluß an sich noch keineswegs die Ausdehnung des Arbeiterschutzes auf eine bestimmte Gruppe von abhängigen Personen, also die Handelsangcstellten, bedeutet. Letztere werden vielmehr vor Aus beutung ihrer Arbeitskraft durch die gleichzeitig gesetzlich zu ord nende Minimalruhezeit, nicht durch den Ladenschluß geschützt, da die Angestellten, falls ihnen nicht eine Minimalruhezeit gewährt würde, auch nach dem Ladenschluß noch weiter beschäftigt werden könnten. Bei der Frage des Ladenschlusses kommen lediglich selbständige Unternehmer in Betracht. Ihnen gegenüber bedeutet die Be grenzung der Verkaufszeit einen Eingriff in ihre berufliche Be- thätigung. Daher sollte mit einer solchen Reglementierung nicht über die durch die Umstände geforderten Schranken hinausgegangen werden. -Die Annahme der von der Kommission vorgcschlagencn Zwangsbestimmung könnte aber den Gedanken nahelegen, die gleiche Fürsorge auch auf alle anderen Erwerbsthätigen, bis hinauf mm Gelehrten und Beamten, auszudehnen. Dem allgemeinen Maximalarbcitstage wäre auf diese Weise ein breiter Weg ge ebnet. Solche prinzipiellen Erwägungen sollten im Verein mit den berührten praktischen Bedenken den Reichstag veranlassen, den Kommissionsbeschluß, betreffend den reichsgesetzlichen einheitlichen Ladenschluß, abzulehnen, die Bestimmungen der,Gewerbeordnungs novelle hingegen anzunehmen.« In Rußland verboten. — Die Schrift des Professors von Stengel -Der ewige Friede«, worin der Gedanke einer Abrüstung für undurchführbar erklärt wird, ist, wie die -Berliner Wissen schaftliche Correspondenz- aus sicherster Quelle erfährt, von der russischen Censur verboten worden. Deutsche wissenschaftliche Bibliothek im Auslande. — lieber die Bibliothek der Zweiganstalt des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts in Athen erfährt man aus einem dem Reichstage soeben zugegangenen Nachtragsetat, der die Bewilligung einer Summe für den Erwerb eines Hauses und für Umbauten fordert, folgendes: -Die Bibliothek der Zweiganstalt in Athen hat in der letzten Zeit eine erhebliche Vermehrung erfahren. Namentlich ist dies der Fall gewesen durch ein aus einer Biblio thek von etwa 4000 Bänden, sowie Photographieen und Münz abdrücken bestehendes Vermächtnis, das der Anstalt seitens des Direktors des Münzkabinetts in Athen, Postolakas, letzt willig zugewendet und zu dessen Annahme die gesetzlich er forderliche Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers und Königs erteilt worden ist. Infolge dieser Erweiterung der Bibliothek haben sich die zur Aufnahme derselben bestimmten Jnstitutsräumc einschließlich des gleichzeitig auch zur Abhaltung der öffentlichen Sitzungen dienenden Bibliotheksaales als nicht mehr ausreichend erwiesen. Diesem Raumbcdürfnisse würde am zweckmäßigsten durch den Anbau eines neuen Saales abgcholfen werden. Der jetzige Bibliotheksaal, der ohnehin für die Zahl der Besucher der öffentlichen Sitzungen zu klein ist, würde dadurch ganz für die Unterbringung von Büchern verfügbar, während der neue Saal, in dem gleichfalls noch ein Teil der Bücher Aufstellung finden könnte, zur Abhaltung der öffentlichen Sitzungen dienen würde und, dem Bedürfnis entsprechend, für eine größere Anzahl von Besuchern einzurichten wäre. Die Kosten des Saalanbaues und der ersten Einrichtung an Mobiliar u. s. w. sind auf zu sammen 20000 veranschlagt.- Celluloid. — Bei der starken Verwendung des Celluloids für Büchereinbände wird folgender Bericht aus der Sitzung der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft vom 15. d. M. auch für den Buchhandel von Interesse sein. Seit einiger Zeit ist der Postversand von Celluloidwaren nicht mehr in Pappkartons oder starken Pappumhüllungen, sondern nur noch in starken Holzkisten gestattet, und zwar wegen der angeblichen Gefährlichkeit des Artikels. Diese Eigenschaft wird nun von den Sachverständigen mit guten Gründen bestritten; das nach den neuen Methoden fabrizierte Celluloid sei nicht gefährlicher, als Papier, Watte, Putzfedern re., welche Artikel alle ohne Beschränkung versandt werden dürfen. Anderseits ist es für das spezifisch leichte und billige Celluloid besonders wichtig, daß nicht schwere und teure Emballagen verwendet werden müssen, zumal die Celluloidwaren zum großen Teil auf den Post-, weniger auf den Bahnversand angewiesen sind. Die Aeltesten beschlossen daher auf Antrag des Korporations-Ausschusses der Papier-Interessenten, wegen Wider zulassung der leichteren Verpackung vorstellig zu werden. Kaiserliches Geschenk für wissenschaftlichen Zweck. — Der deutsche Kaiser hat aus seiner Privatschatulle der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde zu Metz ein Geschenk von 3000 gemacht. Grossogeschäft des Centralvcreins deutscher Col- portagcbuch Händler. — Der bevorstehenden Generalversamm lung des Centralvereins deutscher Colportagebuchhändler (18.—20. Juni 1899 in Hamburg, Konzerthaus) wird u. a. folgender An trag einer besonderen Kommission vorliegen: -Die Generalversammlung wolle beschließen: Der Central verein deutscher Colportagebuchhändler errichtet für seine Mit glieder ein Grossogeschäft auf der Grundlage einer Genossen schaft mit beschränkter Haftung. - Begründung: -Die Kommission hat infolge ihrer in dieser Sache angestellten Erhebungen die Ueberzeugung gewonnen, daß ein derartiges Unternehmen für die Mitglieder des Central vereins von größtem Vorteil ist und außerdem zur Erhöhung des Ansehens und der Machtstellung des Centralvercins unfehl bar beitragen wird. Eingehende Erläuterung zu unserem An trag finden die Kollegen in dem ihnen zugehenden Rundschreiben.- Allgc ni einerVer eins ürDcutscheLitteraturin Berlin. Jubiläum. .— Der Allgemeine Verein für Deutsche Litteratur feierte am Montag, den 1b. d. M., das Jubelfest seines fünfund zwanzigjährigen Bestehens. Der liebenswürdigen Einladung der Verleger des Vereins, Herrn Kommerzienrats vr. Hermann Paetel und Herrn Alfred Paetel, zu einem Festmahl im -Norddeutschen Hofe- war außer zahlreichen Bcrufsgenossen der beiden Herren eine stattliche Zahl Schriftsteller, besonders solcher gefolgt, von denen Werke unter der Aegide des Vereins erschienen find. Von den Schriftstellern sind die Herren vr. Below, Professor vr. Karl Frenzel, Professor l)r. R. Genöe, vr. Hans von Hopfen, General-Oberarzt Or. Jahn, Oberst leutnant Or. M. Jähns, Or. Jastrow, vr. Karpeles, Geheimer Hofrat Vr. W. Lauser, vr. M. W. Meyer, Geheimrat Professor vr. Reuleaux, vr. A. Seidel, Julius Stettenheim, Hauptmann Tanera, Or. G. Wege- ner, Oberleutnant W. Weither zu nennen. Der Buchhandel war durch die Herren Bath, W. Gronau, Heyfelder, Lobeck, Müller-Grote, Mühl- brccht, vr. G. Paetel, Reimarus, Simion, Stettner, Vohsen, Winckelmann und andere Repräsentanten bedeutender Firmen vertreten. Nach den von den Herren Kommerzienrat vr. H. Paetel und Alfred Paetel auf Seine Majestät den Kaiser, die Protektoren des Vereins, Großherzog Karl Alexander von Sachscn-Wcimar-Eisenach und Prinz Georg von Preußen, sowie auf die Vorstandsmitglieder ausgebrachten und von der Versammlung mit Begeisterung auf genommenen Trinksprüchen, und nachdem noch Herr Kommerzien rat vr. H. Paetel in herzlicher Ansprache die im Verein ver tretenen Schriftsteller gefeiert hatte, legte Professor vr. Frenzel in einer Rede Zeugnis von den freundschaftlichen Beziehungen zwischen Schriftstellern und Verlegern ab und ließ Geheimrat Reuleaux die deutsche Litteratur ohne Unterschied der Richtungen hoch leben. Herr Rudolf Hofmann teilte in seiner wirkungsvoll humoristischen Weise einige von den eingelaufcnen Telegrammen mit. Die frohe Feststimmung, die gleich zu Beginn der Tafel Platz gegriffen hatte, wurde durch einen Kranz schöner Frauen gehoben und ließ manchen die Flucht der Stunden fast ungebührlich lange vergessen. Wohl jeder stimmte in den Wunsch ein, es möge den Leitern und Verlegern des Vereins beschicken sein, in gleicher Har monie mit den Vertretern des deutschen Schriftstcllertums einst auch den fünfzigsten Jahrestag des Vereins zu begehen. Als sinnige Gabe war jedem Gaste neben sein Gedeck der hübsch und vornehm ausgestattete Verlagskatalog des Allgemeinen Vereins für Deutsche Litteratur in Berlin gelegt, mit den Photo graphieen der Protektoren, der Vorstandsmitglieder, des Ehren präsidenten Fürst Bismarck in der Mitte, der vier seitherigen Verleger, A. Hofmann und R. Hofmann, Kommerzienrat Or. Her mann Paetel und Alfred Paetel, sowie der schriftstellerischen Mit arbeiter. Manche schmerzliche Lücke hat der Tod in diese Bildnis galerie gerissen; aber immer frische Kräfte arbeiten in dem Vereine mit, der in seinem fünfundzwanzigjährigen Bestände nicht weniger als 108 Werke von 69 Schriftstellern veröffentlicht hat. Orientalisten-Kongreß. — Für den XII. internationalen Orientalistenkongreß, der Anfang Oktober d. I. in Rom abgehalten werden soll, ist soeben das zweite Bulletin erschienen. Es richtet zunächst an alle Freunde des Kongresses die Bitte, sich möglichst bald als Mitglieder eintragcn zu lassen, d. h., ihren Beitrag von 20 Francs (— 16 entweder direkt an den vrssorior äo Ilni- vsrsitö cls Roms, Sig. Giovacchino Ferrari, oder an die Agenten 495*
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