Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1889
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- 1889-01-09
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- 09.01.1889
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148 Nichtamtlicher Teil. 7, 9. Januar 1889. um die Mitte des Jahres 1867 in dem weltbekannten Geschäfte von Carl Gerold's Sohn in Wien; dann erfolgte die Uebernahme des väterlichen Geschäftes, 1. Juli 1867. Am 15. Juni 1876 ver heiratete er sich mit Fräulein Emmy Lorenz, einer Tochter des Oberförsters Lorenz, Osterode. Seine große Gewissenhaftigkeit und sein peinlich genaues Arbeiten kennt ein jeder, und von ihm gilt, wenn es von Einem gilt: »Er bohrt hartes Holz.« Obgleich er nur seinem Geschäfte und seiner Familie lebt, konnte es doch nicht ausbleiben, daß diese seine Arbeitskraft auch von anderer Seite in Anspruch genommen wurde, im Dienste seiner Vaterstadt. Wir sehen Herrn Hermann seit Jahren thätig als Mitglied der Steuer-Einschätzungs-Kommission; später kam noch das undankbare Amt eines Armenpflegers hinzu, Acmter, die große Gewissenhaftigkeit und, was das letztere betrifft, auch große Selbst verleugnung verlangen. Aber auch für unseren Stand selbst wirkt er seit Jahren schon als Mitglied des Bibliotheks-Ausschusses des Börsenvereins, und hier sei be sonders seiner hochherzigen Schenkung gedacht, die er bei Eröffnung des neuen Buchhändlerhauses machte: er überließ seine sehr be deutende und wertvolle Buchhändler - Porträts - Sammlung der Bibliothek des Börsenvereins. Möge es Herrn Hermann vergönnt sein, noch recht lange als »krimus Inter pures« an der Spitze seines Geschäftes zu stehen! Noch steht er im rüstigsten Mannesalter: möge der Tag, an dem endgiltig die Summe seines Lebens zu ziehen sein wird, noch lange, sehr lange fern von ihm sein! Kommt er aber einmal, dann mag ihm in seinem Sohne Hans, geb. 2. März 1880, ein würdiger Nachfolger erwachsen, der die Erbschaft des altehrwürdigen Geschäftes antreten mag, eingedenk der Goetheschen Worte: Dies ist unser, so laßt uns sagen und so es behaupten!« Bermischtcs. Reichsgerichtsentscheidung (2. Strafsenat). — Die Gewinnliste einer nicht staatlichen Lotterie ist als gegen Nachdruck geschütztes Geistesprodukt anzusehen. Das Komitee für die Herstellung und Ausschmückung der Marienburg übertrug die Arbeiten der Ziehung der zweiten Lotterie, sowie die Her stellung der offiziellen oon ihm Unterzeichneten Gewinnliste dem Lose händler Carl Heintzc in Berlin und gewährte ihm als Bezahlung für diese Arbeiten das Recht, sich auf der Gewinnliste als Verleger zu be zeichnen. Ein sehr erheblicher Teil der Lose war von dem Bankier M. Fraenkel abgesetzt und demselben für seine Abnehmer nach Ziehung der Lotterie die Uebersendung von 30 000 Stück Gewinnlisten zugesichert worden. Dieser Zusicherung vermochte das Komitee infolge der mit Heintzc getroffenen Abmachung nicht zu entsprechen, Heintze aber beanspruchte von Fraenkel für das Hundert Listen 5 hat indes auch für diesen Betrag den Bedarf des Fraenkel zu decken nicht übernommen, so daß dieser schließ lich nach längeren Verhandlungen mit einigen Komiteemitgliedern 25 000 Stück von den offiziellen Listen für sich abdrucken ließ. Auf den von Heintze gestellten Strafantrag wurde Fraenkel von der zweiten Strafkammer Berliner Landgerichts I. wegen Nachdrucks zu 50 ^ und zu einer Buße von 200 ^ verurteilt. Das Gericht erachtete das Urheberrecht des Heintze als verletzt und dessen Arbeit, namentlich das Kollationieren, für eine geistige. Hiergegen legte der Angeklagte Revision «in und wurde vor dem Reichsgericht durch den von demselben als Ver teidiger zugelassenen Redakteur I. Fraenkel aus Berlin vertrete». Derselbe versuchte darzuthun, daß hier die denkbar einfachste mechanische Arbeit vorliege, die stets nur auf die gleiche Art ausgeführt werden könne, daß ferner auch der Begriff Urheber verkannt sei; der Senat nahm aber entgegen dieser und des Reichsanwalts Auffassung an, daß als Ur heber der Hersteller gelte, und verwarf die Revision unter Aufstellung des obigen Ncchtssatzes. Lithographisch-artistische Anstalt München (vormals Ge brüder Obpacher). — Die bisher im Privatbesitze der Herren Gcbr. Obpacher befindlich gewesene Anstalt ist in eine Aktiengesellschaft umge wandelt worden, und es gelangen von dem vorhandenen Aktienkapital von 1 025 000 V6 die zur Verfügung stehenden 100 000 durch das Bank haus Guggenheimer zur Einführung. Der Prospekt enthält eine pro 1. Januar 1888 abgeschlossene Bilanz, welche mit 1 751 54g 5g ^ saldiert. Unter den Aktiven befinden sich an größeren Posten: Immobilien 300 877 ^ und 163174 Maschinen, Einrichtung 105 769 Waren 197 839 Debitoren 374 713 ^, Bankierguthaben 475 000 unter de» Passiven außer dem Aktien kapital: Hypotheken 267 500 Kreditoren 459 046 Die Umsätze des Etablissements haben sich allmählich und mit wenigen Unterbrechungen auch progressiv von 681 738^ auf 792 736 ./t! im Jahre 1887 erhöht und dürsten im Jahre 1888 die Summe von 840 000 verreichen. Im Jahre 1887 betrug der »Nettogewinn» 113 215 und steht zu erwarten, daß derselbe im Jahre 1888 beträchtlich überschritten werden wird. DcrProspekt be zeichnet die Aussichten für daslausendeJahr als günstig, es liegen belangreiche Aufträge vor, zu deren prompter Erledigung weitere Schnellpressen ausgestellt und die dazu nötigen Neubauten aufgeführt wurden. In den Jahre» 1882 bis 1886 betrug der Nettogewinn durchschnittlich 102278 ^4.: in den Jahren 1884 bis 1886 wurde die Rentabilität durch eine inzwischen aufgelöste Verbindung mit einem englischen Hause, welches seine Zahlungen einstellte, ungünstig beeinflußt. Die Leitung des Unternehmens bleibt in den Händen der Herren I. B. Obpacher und Otto Oberhummer; der Aufsichtsrat besteht aus den Herren: Justizrat Or. Pemsel, Kommerzienrat Moriz Guggcn- heimer, KonsulI. F. Rüderer. Eduard Lacher und Ludwig Steub. Die Einführung der Aktien wird am 10. d. M. zu dem Voraussicht lichen Preise von 117Hz erfolgen — zur Beifügung stehen, wie bereits bemerkt, jedoch nur 400 Aktien a 1000 -F, da alle übrigen bereits fest plaziert sind. — Das Etablissement erfreut sich eines weit verbreiteten sehr guten Namens, und darf angenommen werden, daß es auch als Aktiengesellschaft sehr befriedigende künstlerische und finanzielle Erfolge er zielen wird. (Allg. Ztg.) Aus dem Antiquariat. — Die besonders auf den Gebieten der Geschichte, der deutschen Sprachwissenschaft und der Litteraturgeschichtc reichhaltige Bibliothek des verstorbenen Litterarhistorikers Johannes Schcrr ist vom »Schweizerischen Antiquariat» in Zürich angekauft worden. Das kostbare antiquarische Lager des verstorbenen Luigi Arrigon i zu Mailand ist von einem intelligenten Kollegen, dem Herrn Andreas Paganini, welcher mit den deutschen buchhändlerischcn Verhältnissen vertraut und der deutschen Sprache mächtig ist und demnächst sein Geschäft in Mailand eröffnen wird, käuflich erworben worden und wird demnächst dem Handel zugängig gemacht werden. Brand. — Am 20. Dezember v. I. ist in Paris ein unersetzlicher Schatz durch Feuer zerstört worden. Das Lager des Bücherhändlers Schlesinger, in der Rue de Seine, hinter dem Institut de France, ist in Flammen ausgegangen. Etwa 20 000 Bände der seltensten Werke, besonders über Bau- und andere Kunst, Wappenkunde, sind vernichtet worden. Herr Schlesinger betreibt sein Geschäft seit mehreren Jahrzehnten, ist einer der gelehrtesten Bücherkundigcn und hatte mit großer Liebe und vielem Verständnis diese Sammlung kostbarer Werke zusammcngebracht. A n z e i g e b l a t t. Geschäftliche Einrichtungm und Veränderungen. s1170j Ich übertrug Herrn Robert Hoffmann in Leipzig meine Vertretung. Ueber meine Verlagsunter nehmungen erhalten Sie demnächst Bericht. Hochachtend Stuttgart, den 7. Januar 1889. v. Leupoldt. s1280j Xröpslin i. Ll., 5. danuar. löst waebe Ibnsn bierdureb die Mitteilung, dass ioü am beutigon lstags die stier bestellende Luobbandlung ete. dos Herrn Hermann Kebse lcäuklieb ermorden stabe und dieselbe unter der l?lrwa SsrmniiQ Lorri, öiioffäruekoroi, üueti-, Lnpior- unä Oie Vertretung- meiner birina bat Herr O. Oernau in Osiprig wieder übernommen, der stet» mit biursiobender Lasse ?ur Einlösung der Oarpalcete vsrsebsn sein wird. leb be liebe im allgemeinen nur bar. Ooestaobtungsvoll Hermann Unr». BerkaufSanträge. s1273s Eine der gangbarsten Jugendschriften steht mit den geringen Vorräten und Verlags recht zum Verkauf. Angebote unter 8. 1273 durch die Geschäftsstelle des B.-V. erbeten. Loffl'oidmlltoriitliolliilmctluiiß! unverändert weiteikübren werde.
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