Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthuin des BörlcnbcreinS der Deutschen Buchhändler. äL 89. Leipzig, Mittwoch den 17. April. 1867. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) l' vor dem Titel ---- Titelauslage. 1 — wird nur baar gegeben.) Adcrholz' Bnchh. in Breslau. 2987. Köcher's, F. A., Stereometrie, neu bearb. v. M. Sadebeck. gr. 8. ' lSH NX Balh in Berlin. 2988. Cooke, A. C., eine englische Kritik üb. den Krieg in Böhmen. Skizze d. Fetdzuges in Oesterreich im I. 1866. Uebers. v. e. preuß. Offizier, gr. 8. Geh. * 12 NF 2989. Gedanken üb. Verwendung u. Ausbildung der Kavallerie m. befand. Berücksicht, d. Feldzuges v. 1866 von G. v. G. gr. 8. Geh. * 12 NF 2990. Gutzkow, K., Hohenschwangau. Roman u. Geschichte. 1536—1567. 1. Bd. 2.Aufl. 8. Geh. 1H ^ 2991. Zeitschrift f. die Landeskultur-Gesetzgebung der preußischen Staaten. 18. Bd. i. Hst. od. Neue Folge. 8. Bd. 1. Hst. gr. 8. pro cplt. * 2 ./> liemvsnclerun^. Ar. 8. In Oomin. 6ek. * U ^ ^ 2993.ft cl. Oi088li3ndel8 u. k'abriliZtsnüeZ in I)6ut8eiil3NlI. de? Ö8terr. Illonsreliie u. in der 8ck>veir ete. Lntk. üb. 50.006 ^clr6886n in es. 3000 Orlen. 3. ^ull. Von H. kudolpb. Ar. 8. 6eb. -I I i^i^e. Llb. .Ve id 8 d , >l 8. v" 0. IludoIpb o'!7" .'l31,rA.^1867Ar.^ Oeb."* ^ 6r3ncllen 2995. Kugler, F., Geschichte Friedrichs d. Großen. 6. Ausl. 5. Lsg. gr. 8. Geh. 3 NF 2996. Schmitt, K., 40 Coufirmations-Scheine m. Denksprüchen u. Liederver- sen. gr. 4. In Mappe *1^6 NF Nicht a mtii Ncber das Vertraue» zur Gutmüthigkeit des deutschen Buchhandels. Mit dem Buchhandel ist es doch eine schöne Sache; er genießt allgemeiner Vertrauen — Vertrauen aus seine Gutmüthigkeit, jeg liches nützliche und unnützliche Institut zu unterstützen, er wird ver trauensvoll angczapst bis in das Aschgraue, heute von einem Predi ger-Seminar in Amerika, morgen von einem Gewerbevereine in Z, heute von einem ohne sein Verschulden zurückgekommenen Buchhänd ler für eine zu gründende Leihbibliothek, morgen von der Wittwe eines Sortimenters, der dem Verleger goldene Berge erworben hat; — aber wohl noch kein Circular hat in dem Maße das Erstaunen des Buchhandels erregt, als das eben verbreitele: dalirt Karlsruhe (Baden), rin Februar 1867, das an der Spitze das Motto trägt: „Thiergarten Karlsruhe". Es wird uns in demselben als merkwür dig vor Augen geführt, daß ihm bei seinem Entstehen von ungläubi ger Seite ein zweifelhaftes Horoskop gestellt worden sei, aber dennoch bestehe er schon zwei Jahre. Das Etablissement gereiche jedem Karls ruher und jedem Fremden zur Freude. Je größer die Bevölkerung des Thiergartens werde, je schwieriger sei deren Behandlung. Der Zweck des Thiergartens sei nicht nur, den Spaziergängern einen an genehmen Zielpunkt zu verschaffen, sondern dem Liebhaber sollte Ge legenheit geboten werden, aus Beobachtung Nutzen zu ziehen. Durch cher Theil. Züchtung reingehaltener Racen und durch Kreuzung sei der Oeffent- lichkeit genützt worden. Um dieses große Werk in nutzbringender Weise zu fördern, sei nicht nur Beobachtung und Berechnung erfor derlich, sondern auch gute Bücher! Der Gärten und die Anlagen und der See seien von der hohen Regierung beinahe unentgeltlich über lassen worden, aber an Büchern fehle es, der Thiergarten habe der malen nur einige Zeitschriften und Kataloge. Der Buch-, Kunst- und Antiquarhandel des In- und Auslandes, aber nur der, der Interesse und Sinn für derartige Unternehmungen hat, solle ans Rücksicht auf die geringen Mittel Bücher und Abbildungen (Mnsikalien sind aus geschlossen) einsenden; es wirdauch versichert, daß dieEingänge durch das Monatsblatt für Geflügelzucht bescheiniget werden! Das Vertrauen aus die Gutmüthigkeit des deutschen Buchhan dels geht weit! n. Buchhändlerisches Plagiat. Nicht bloß die Schriftsteller scheuen sich vor der in der Ueber- schrifl genannten bösen That manchmäl sehr wenig, sondern auch die Kollegen selber, die viel besser als jene wissen könnten, wie übel und verderbenbringend sie sein kann. Ein eclatantes Beispiel davon — noch dazu aus der Metropole des Buchhandels — kommt uns eben zur Hand, was ganz besonders „gezeichnet" zu werden verdient. Je- 148