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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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zu pariren, müßte ich Geschäftsgeheimnisse preisgeben. Der Werth des Disputes würde dieses Opfer nicht rechtfertigen. Einiges vermag ich aber doch ohne Gefahr entgegenzustellen, wozu ich bemerke, daß alle Behauptungen etwaigen Interessenten hier „schwarz auf weiß" belegt werden können. Das von mir unterm 20. Juni a. o. versandte Circular, das im Anschluß an die den Colportagebuchhandel berührende Novelle die Pflege eines Lagers für kleine Plätze betont und be gründet und das ich auch dem Verlagsbuchhandel zugehen ließ, ein Schritt, der mir eine Reihe schmeichelhafter Zuschriften ein trug, hatte hinsichtlich der Aufträge auf Lagersortimcnte einen so bedeutenden Erfolg, daß sich entweder„seitdenfrüherenJahren, wo Verlag und Sortiment der Fa. H. noch nicht getrennt waren" die Verhältnisse bedeutend geändert haben, oder außerhalb Mecklenburgs der Empfänglichkeit des Publicums besser vor gearbeitet worden ist. Die Hinstorff'sche Hofbuchh. nennt als vertriebsfähige Artikel meiner Richtung: Schulbücher, Kochbücher, Kalender u. dergl. Ob dieselbe hierbei an die wichtige Branche des Zeitschriftengeschäfts und der Lieferungswerke gedacht hat, erscheint mir zweifelhaft. Für diese Abtheilung ist die Hälfte meines Personals, an dem Hauptspeditionstage das gesammte in Thätigkeit, und der Umfang und die Mannigfaltigkeit dieses modernen Zweiges erhellt am besten daraus, daß derzeit 800 Continuationslisten im Laufe begriffen sind. Dabei cultivire ich nicht eigentlich das Colportagegeschäst und lehne prinzipiell den Vertrieb der bekannten vernrtheilten Romanliteratur ab. Ich kann ferner Nachweisen, daß der Verlag der maßgebenden Verleger für Forst- und Landwirthschaft, Gewerbskunde, Bau- wifsenschaft, Medicin, protestantische und katholische Theologie, Rechtswissenschaft re. meist täglich, jedenfalls wöchentlich sowohl fest als L cond. in meinen Absatzkreisen begehrt wird. Auch für Musikalien unterhalte ich durch geeignete Manipulationen einen fortgesetzten, bedeutenden Umsatz. Den Werth der Brotartikel schätze ich mit jedem Sortimenter. Ob es aber gerathen ist, auf deren durchgehende Unentbehrlichkeit zu pochen, bezweifle ich. Mein soeben fertig gewordener Schul bücherkatalog, der weder auf Vollständigkeit Anspruch macht, noch die in letzter Zeit erschienenen, nach Einführung ringenden Neuigkeiten dieses Gebietes berücksichtigen konnte, enthält ca. 2400 Titel. Die Gangbarkeit ist natürlich ganz verschieden, auch habe ich der angestrebten Correctheit halber die weniger gangbaren ausgenommen und in Reih und Glied des Sach registers eingefügt. Trotzdem gibt diese Ziffer dem sorgenden Verleger zu denken und sollte besonders denen, welchen die Gang barkeit eines Artikels den Blick für Handel und Wandel nicht völlig verdunkelt hat, ein Fingerzeig sein, der versuchten Knebelung des Verkehrs fern zu bleiben. Der höhere Rabatt an meine Schützlinge hat den nicht zu bestreitenden Werth, daß der Händler den höheren Verdienst auf- sncht, daß er Aufträge durch die ihm zu Hand gehenden Vertriebs mittel anregt, statt zu warten, bis der Käufer, dem eignen Drange folgend, sich zu einer Bestellung entschließt. Es hieße hier ABC treiben, wollte ich mich über den Werth des Angebotes verbreiten und Nachweisen, daß 20«/o einen anderen Sporn als 10°/o abgeben. Der Klage bin ich ja zumeist begegnet, daß der geringe Nutzen die früheren Versuche eingeschläfert, daß die Post, die auch kein Interesse an der Vermehrung hat, sich der wenigen Continuationen bemächtigt habe u. s. f. Auch darüber kann kein Zweifel sein, daß der Provinzial-Sortimenter die Nebenstelle nur als Stiefkind behandelt, weil ihm daran liegen muß, mit dem Publicum direct zu verkehren, um den Provisionsverlust von 10 und mehr Procent entbehrlich zu machen. Solche, an sich zwar berechtigte Sonderinteressen können auch nicht dazu beitragen, eine Hebung des Gesammt-Umsatzes herbeizuführen. Zur Vervollständigung des Capitels meiner Absatzwege lasse ich nicht unerwähnt, daß eine Reihe veritabler kleiner Sortimenter seit einigen Jahren der Spesenverringerung halber indirect (durch mich) bezieht. Zwei derselben, vordem hier von hochachtbarer Seite vertreten, sind Mecklenburger, (in Friedland und Goldberg), deren buchhändlerische Qualität nicht angezweifelt wurde, so lange dieselben die erste Vertretung besaßen, die aber meine, mit dem Urtheil schnell fertige Gegnerin zu den Buchbindern warf, nach dem sich diese meiner Führung angeschlosscn hatten! Ein letztes Wort von den Kochbüchern. Auch die Hinstorff'sche Hofbuchh., Verlags-Conto, besitzt ein solches mecklenburger Küche. Da ich dasselbe mit 15°/a nicht mehr handelsfähig fand, so habeich meinen mecklenb. Abnehmern allmählich mittel- undsüddeutscheKoch- bücher zugeführt, nach denen es den Leuten, wie ich aus den Nach bestellungen schließe, auch ganz gut zu schmecken scheint, und da man aus der Wahl und Behandlung der Speisen auf gewisse geistige und körperliche Transformationen schließen will, so knüpfe ich wohl mit Recht für Mecklenburg an diese Veränderung die weit- tragendsten Hoffnungen. Streller. Miscellen. Baar-Sortiment für Literatur zu bedeutend er mäßigten Preisen. — Der mit Spannung erwartete Katalog, herausgegeben von der Firma Licht L Meyer in Leipzig, liegt nunmehr vollständig vor. Mit der „Buchhändler-Aus gabe", worin die Original-Baarpreise (25—40A Rabatt vom herabgesetzten Preise) und die Partiebezüge (7/6, 18/10 rc.) übersichtlich angegeben sind, verkauft die genannte Firma zu exorbitant billigen, sagen wir kurz Pfennig-Preisen außerdem eine zweite Ausgabe und zwar die „zum Vertheilen ans Publicum". Das Gewicht des Kataloges von 4 Bogen be trägt 43 Gramm, daher mit nur 3 Pf. zu frankiren. Das Jn- haltsverzeichniß führt 15 Fächer aus allen Wissenschaften auf, und enthält das Verzeichniß selbst nach dieser systematischen Einteilung im Ganzen über 600 Werke, meist neueren Datums, zu bedeutend ermäßigten Verkaufs-Baarpreisen. Mit Rücksicht auf die bevorstehenden Weihnachts-Geschäfte beginnt der Katalog mit der Literatur der Jugendschriften, Bilderbücher rc., wobei die 14. Abtheilung (Prachtwerke, Illustrationen) hätte dazu gereiht, bez. vorangestellt werden sollen. Dem schwierigen Unter nehmen kann man füglich durch die gut getroffene Einrichtung des Kataloges eine glückliche Zukunft im voraus prophezeien; denn es hat auch bereits im Buchhandel die gute Idee des Herausgebers, eine Centralstelle für alle im Preise officiell herabgesetzten Werke zu schaffen, welche von nun an leichter und schneller aus einer Hand zu beschaffen sind, als es seither möglich war, ganz erfreulichen Anklang ge funden. Für Sortimentsgeschäfte eröffnet sich mit Ausgabe dieser Kataloge ein ganz neuer Absatz-Zweig unbeschränktester Art, für Verlagshandlungen eine ergiebige Absatz-Quelle mit dem ganz annehmbaren Vortheile, daß man aus der Quelle selbständiger und ohne Aus- und Mithilfe voller schöpfen kann! k. Jubiläum. — Das weit verbreitete Witzblatt „Fliegende Blätter", im Jahre 1843 von Braun u. Schneider in München gegründet, wird Mitte November d. I. seine 2000ste Nummer herausgeben.
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